Wasser aus dem Hahn – darauf mussten viele Mahlberger am Wochenende lange verzichten. Symbolfoto: Vichra Foto: Lahrer Zeitung

Versorgung: Störung in Mahlberg wird nicht weitergeleitet / Notrufe nicht beantwortet

Mahlberg. Sichtlich erbost ist Jürgen Weber (CDU) bei der Sitzung des Mahlberger Gemeinderats am Montagabend gewesen. Grund: Am Wochenende floss in Teilen der Stadt kein Wasser aus dem Hahn. Noch ärgerlicher war für Weber und für viele Bürger aber der Umstand, dass die Notrufe stundenlang unbeantwortet blieben. Das habe für Verunsicherung gesorgt – und dürfe so nicht wieder vorkommen. "Kurios" fand auch Bürgermeister Dietmar Benz, dass sich lange Zeit niemand am anderen Ende der Notfall-Leitung gemeldet hatte. Gemeinsam mit dem Büro Zink will er jetzt klären, warum es mit der Weiterleitung der Störungsmeldung aus dem Tiefbrunnen Darsbach nicht geklappt hat.

Dort war am frühen Samstagabend die Anlage für die Behandlung des Wassers mit ultraviolettem Licht ausgefallen. Im Zuge dessen arbeiteten die Pumpen nicht mehr, sodass kein Wasser mehr in den Hochbehälter geleitet wurde. Der Wasserpegel sank im weiteren Verlauf bis auf die Brandreserve von 1,50 Meter. Gemerkt haben das dann zunächst die Anwohner in den höheren Lagen, die auf dem Trockenen saßen. In tieferen Lagen floss das Wasser wegen des geringeren Drucks deutlich langsamer aus dem Hahn, auch in Orschweier haben das die Bürger zu spüren bekommen.

Wassermeister waren nicht zu erreichen

Ansprechpartner unter der Notrufnummer waren lange nicht zu erreichen, bestätigte Benz Webers Vortrag aus eigener Erfahrung: Am frühen Sonntagmorgen habe auch er niemanden erreicht, konstatierte der Rathauschef. Das sei nicht nachvollziehbar, zumal gesichert sei, dass schon am Samstagabend gegen 20 Uhr die Störung aus dem Tiefbrunnen gemeldet worden war.

Die Gründe wollte Benz dann am Montagmorgen von den vier Wassermeistern der Stadt Ettenheim wissen. Nicht alle seien dagewesen und die, die da waren, hätten ihm gesagt, dass sie keine Meldung erhalten hätten. Wie es dazu kommen konnte und warum die Notrufe aus der Bürgerschaft nicht beantwortet wurden, sind weitere Fragen, die sich aufdrängen. Sicher ist: Von den vier Wassermeistern hat immer einer Bereitschaft, die entsprechende Nummer steht im Gemeindeblatt. Nur würde es ab und an mit dem Empfang hapern, wie Benz im Gespräch am Montagmorgen erfahren hat. Nicht alle Wassermeister würden in einer Gegend wohnen, wo es ausreichend Handy-Empfang gebe. Einer habe ihm gesagt, er müsse mit dem Smartphone sogar in den Garten gehen, um telefonieren zu können. Ein anderer wohne in Rust, habe aber im Keller seines Hauses keinen Empfang.

Der Wassernotstand dauerte recht lange. Am Sonntagmorgen ab 9 Uhr arbeiteten vier Männer buchstäblich mit Hochdruck an der Schadensbehebung. Es dauerte laut Benz bis 15 Uhr, bis die Ultraviolett-Anlage repariert, die Leitung entlüftet und die Pumpen wieder in Gang gesetzt werden konnten.

Damit ist für den Bürgermeister die Angelegenheit aber noch nicht erledigt, zumal die Sache mit dem Notruf "kein Ruhmesblatt" gewesen sei. Benz hat das Büro Zink eingeschaltet. Es soll klären, warum es mit der Weitergabe der Störungsmeldung nicht geklappt hat. Zudem werde man überlegen, die Ultraviolett-Anlage technisch so umzurüsten, dass sie nicht mehr komplett ausfalle.