Der Förderkreis, vertreten durch den Vorsitzenden Wolfgang Ohnemus (links) und Schatzmeisterin Martina Schmidt, übergab eine 5000-Euro-Spende an Museumsleiter Patrick Benz (Zweiter von links) und Bürgermeister Dietmar Benz. Foto: Masson

265 Mitglieder unterstützen das Tabakmuseum. Spende übergeben

Mahlberg - Schon seit 1992 ist der "Förderkreis Oberrheinisches Tabakmuseum" aktiv – komplett ehrenamtlich. Ohne ihn hätte die Stadt als Träger der Einrichtung längst einpacken können. Immerhin 40 Mitglieder erschienen am Freitag zur Hauptversammlung im Foyer der Stadthalle.

Der Vorsitzende Wolfgang Ohnemus blickte zum Einstieg auf das Vorjahr zurück. Neben den üblichen Kassendiensten und Führungen gab es wieder zahlreiche Extra- Arbeitseinsätze an der Bausubstanz. Auch Museumstechniker Bernhard Beyer hatte genügend zu werkeln, nicht zuletzt an historischen Gerätschaften. Das Museumsfest wurde im Juni auf dem jetzt nach Josef Naudascher benannten Vorplatz gefeiert, dem verstorbenen Mitbegründer und jahrzehntelangen Museumsleiter, und zog abermals mehrere Hundert Gäste an. Außerdem wurden einige "Museumscafés" an der Fabrikantenvilla und Fachveranstaltungen organisiert. Beim Stadtfest wurde erstmals das Tabakanstechen von Hand mitten in der Innenstadt am ehemaligen Bürgerwehrhaus demonstriert, mit deutlich mehr Zulauf als am abgelegenen Museumsgelände.

Mittlerweile haben sich regelmäßige abendliche Stammtische des Freundeskreises in der Fabrikantenvilla etabliert, der nächste findet dort am 23. März statt. Die Mitgliederzahl hat sich um neun auf jetzt 265 erhöht.

Die von Martina Schmidt perfekt geführte Vereinkasse wies trotz einiger Anschaffungen abermals ein Plus auf. So konnte Ohnemus Bürgermeister Dietmar Benz als Chef des städtischen Museumsträgers einen symbolischen Spendenscheck von 5000 Euro für die Sicherung einer betagten, fast 40 Kilogramm schweren Weltrekord-Riesenzigarette und die Modernisierung der Beleuchtung im Kassenbereich überreichen. Benz dankte für das Engagement des Förderkreises, ohne den der Museumsbetrieb nicht aufrechtzuerhalten wäre. Der Verein hat dem Museumsträger seit 1992 mit 135 000 Euro Spenden unter die Arme gegriffen.

Benz ging auch auf die 800- Jahr-Feier ein, an der sich der Förderkreis anstelle eines eigenen Museumsfestes beteiligen wird. Der Rathauschef konstatierte allerdings, dass die Museums-Besucherzahl mit noch 995 im Vorjahr weiter zurückgegangen sei. Diese Entwicklung würde der Bedeutung des europaweit größten Fachmuseums für Tabak keineswegs entsprechen, bedauerte Ohnemus.

Michael Masson regte an, sich Gedanken über eine Ausweitung der Sommer-Besuchszeiten sonntags zu machen, samt der Anschaffung einer Klimaanlage. Das begrüßte auch Museumsleiter Patrick Benz, der nach vielen Danksagungen an die ehrenamtlichen Helfer noch einen modernisierten Werbeprospekt vorstellte und ankündigte, auch in einem Museums-Netzwerk nach neuen Wegen suchen zu wollen, wieder mehr Besucher anzulocken.

Ohnemus stellte sich "zum allerletzten Mal" für eine dreijährige Periode als Vorsitzender zur Verfügung. Doch mit dem neu gewählten Beisitzer Manfred Steiner steht schon ein Nachfolger in Aussicht. Ansonsten bleibt es bei Schatzmeisterin Schmidt, Stellvertreter Karl- Heinz Stiefel und Schriftführer Helmut Bakenhus samt den bisherigen Beisitzern Patrick Benz, Ulrich Hehr und Rüdiger Santo, die nun noch durch Jörg Schmidt verstärkt werden.

Gründungsmitglied Bernhard Bürkle und Jochen Baum hatten ihren Verzicht auf den Posten des Beisitzers erklärt und erhielten ein dickes Lob für ihr langjähriges Engagement im Vorstand.