Haushalt: Mahlberg muss in den kommenden Jahren 500 000 Euro in Schulen investieren

Die Schulen fit für’s digitale Lernen machen, kostet viel Geld, wie sich in der Mahlberger Gemeinderatssitzung zeigte. Mehr als 500 000 Euro muss die Stadt dafür in die Hand nehmen.

Mahlberg. Die Kosten für mehrere Tablets und andere digitale Werkzeuge machen den kleinsten Anteil am Medienentwicklungsplan für die Schulen in Mahlberg und Orschweier aus. Wesentlich teurer kommen die Stadt die Bau- und Elektroarbeiten, die dafür notwendig sind. Insgesamt muss die Stadt 286 000 Euro für die Grundschule Mahlberg und 234 000 Euro für die Förderschule Orschweier in den nächsten Jahren investieren, um in Sachen Digitalisierung Schritt zu halten, hat Planer Joachim Schlager ermittelt.

Den Löwenanteil machen die Baukosten für die notwendige Verkabelung für ein stabiles W-Lan und das damit verbundene Öffnen und Schließen von Decken und Wänden aus. Zumal dabei auch dem Brandschutz Rechnung getragen werden muss, wie Martin Schwendemann vom Planungsbüro Müller sagte.

Die Ausstattung mit verschiedenen Endgeräten ist mit 28 000 Euro für die Grundschule Mahlberg und mit 13 000 Euro für die Förderschule Orschweier veranschlagt. Ziel ist es, den begrenzten Satz von Tablets in beiden Schulen so aufzurüsten, dass in jeder Klasse mit diesen gearbeitet werden kann. Auch die Lehrer sollen mit diesen ausgestattet werden. Von der Anschaffung einer digitalen Tafel riet Gunther Heitz von der IT-Fachfirma Comcoms ab, er habe in Schulen viele solcher Tafeln gesehen, die noch originalverpackt und nie benutzt worden waren.

Die digitalen Medien selbst sehen die beiden Schulleiterinnen Marianne Thoma (Orschweier) und Johanna Herrmann (Mahlberg) als Ergänzung zum bestehenden Unterricht. "Die Kreidetafel wird stehen bleiben", machte Herrmann deutlich. Den beiden Schulleiterinnen ist vor allem wichtig, dass die Kinder den richtigen Umgang mit digitalen Medien lernen, Thoma sprach in diesem Zusammenhang von Alltagskompetenz.

Ob die Verwaltung in die weitere Aufstockung in Sachen digitale Medien und vor allem in die grundlegenden notwendigen Maßnahmen dafür tatsächlich investieren wird, ist offen. Erst einmal stimmten die Stadträte bei der Sitzung am Montag beiden Entwicklungsplänen zu, die oben genannten Summen wurden laut Beschluss in den Haushaltsplanentwurf aufgenommen.

Bürgermeister Dietmar Benz machte klar, dass die Kommunen als solche zu wenig Geld von Bund und Land erhalten. Von den fünf Milliarden, die der Bund für den Digitalpakt insgesamt zur Verfügung stellt, landen in Baden-Württemberg 650 Millionen Euro Fördergelder. Auf Mahlberg heruntergerechnet ergeben sich 81 300 Euro Zuschuss, die sich auf etwa 60 000 Euro für die Mahlberger Grundschule und etwa 20 000 Euro für die Orschweierer Förderschule aufteilen. Um dieses zu erhalten, muss die Stadt bis April 2022 einen Förderantrag stellen. Dieses Geld gehe dann aber fast ausschließlich für die Planungskosten drauf, wie Benz kritisierte: "Das gebe ich nach oben weiter."