Gemeinderat: Mahlberg gibt Konzepte für Starkregen und Hochwasser in Auftrag

Mahlberg. In Mahlberg und Orschweier musste man in den vergangenen Jahren ein ums andere Mal die unangenehme Erfahrung machen, dass bei Starkregen Keller und Höfe unter Wasser standen – zuletzt im Sommer vergangenen Jahres im Mahlberger Seeweg. Um Schäden zu vermeiden oder zu mindern, sollen nun Konzepte zum einen für ein Starkregenrisikomanagement (SRRMK) und zum anderen ein Hochwasseralarm- und Einsatzplan (HWAEP) erstellt werden. Den Auftrag dafür erhielt in der Gemeinderatssitzung am Montag das Büro Zink.

Mit dem Starkregenrisikomanagement folge die Gemeinde der Empfehlung des Landes und erfülle mit dem Hochwasseralarm- und Einsatzplan eine Pflichtaufgabe, wie Stefan Krämer vom Planungsbüro erläuterte. Das Konzept zum Starkregenrisikomanagement ist laut Vorlage förderfähig, die Kosten für die Erstellung und sich die daraus ergebende bauliche Vorsorge, werden bis zu 70 Prozent bezuschusst. Mahlberg kann etwa 68 000 Euro erstattet bekommen, die Kosten für das Konzept belaufen sich laut Angebot auf 98 000 Euro.

Die 15 900 Euro Kosten für den Hochwasseralarm- und Einsatzplan trägt die Stadt zur Gänze allein, weil dieser eine Pflichtaufgabe ist. Allerdings ist dieser Plan die Voraussetzung dafür, um Zuschuss für die Umsetzung von verschiedenen Vorhaben für das Starkregenrisikomanagement zu erhalten.

Die Dauer für die Ausarbeitung ist auf ein bis anderthalb Jahre veranschlagt, in dessen Lauf sind verschiedene Workshops und Beratungen mit Ämtern vorgesehen. Untersucht wird ein 25,7 Quadratkilometer umfassendes Gebiet mit 2,24 Quadratkilometern Siedlungs- und weiteren Außenflächen.

Im ersten Schritt des Starkregenrisikomanagements geht es um eine Bestandsaufnahme und hydraulische Berechnungen. Zweiter Schritt sind die Bewertung und Klassifizierung von Risikogebieten in drei Stufen. Im dritten Schritt werden sogenannte Risikosteckbriefe erstellt und Vorschläge zur Verminderung von Schäden genannt.

Hochwasserdamm in Orschweier wird noch eine Weile dauern

Im Hochwasseralarm- und Einsatzplan geht es zunächst um die Hochwasser-Flächen, sie werden auf Basis der Hochwasser- und der zu erstellenden Starkregengefahrenkarte ermittelt. Weitere Schritte sind die Definition der im Hochwasserfall Beteiligten und die Hochwasservorhersage, die Definition verschiedener Szenarien und wie ein Einsatz auf sie abzustimmen ist.

Der Hochwasserdamm, der östlich der Siedlungsgrenze in Orschweier zu bauen ist, war am Montag noch kein Thema, wie ein Bürger auf Anfrage erfuhr. Bis dieser gebaut werde, werde es noch eine gute Weile dauern, antwortete ihm Bürgermeister Dietmar Benz. Denn der Weg durch alle Instanzen sei lang: Das erforderliche Bodengutachten liegt seit dieser Woche vor und muss noch vom Planungsbüro gesichtet werden, so auch das naturschutzrechtliche Vorhaben, beide sind Voraussetzung für den Antrag auf die Baugenehmigung. Zudem müssen Bebauungspläne im betroffenen Bereich geändert werden, dabei geht es auch um die Definition neuer Ausgleichsflächen.

Ein Antrag auf Zuschuss ist in Bearbeitung. Mit einem Baubeginn des Hochwasserschutzdamms rechnet Benz gegen Ende kommenden Jahres, im Gemeinderat werde der Hochwasserschutz im Frühjahr 2021 Thema sein.