19 Schüler der Orschweierer Hansjakob-Schule sind derzeit in häuslicher Quarantäne.Archivfoto: Kauffman Foto: Lahrer Zeitung

Hansjakob-Schule: Geschwisterpaar aus Ettenheim positiv getestet / 19 Schüler und Lehrer bleiben zu Hause

Ein Geschwisterpaar der Orschweierer Hansjakob-Schule wurde positiv auf das Coronavirus getestet. 19 Schüler aus zwei Klassen und zwei Lehrkräfte sind deshalb in Quarantäne. Auch die Zeugnisübergabe der Abschlussklassen verschiebt sich dadurch.

Orschweier. Die häusliche Quarantäne und der Test der Schüler der beiden Klassen seien eine reine Vorsichtsmaßnahme, erklärt Evelyn Bressau, Leiterin des Gesundheitsamtes des Ortenaukreises. Die Isolierung der Mitschüler der Infizierten soll das Risiko einer weiteren Ausbreitung verhindern. "Gemeinsam mit Mitarbeitern des Gesundheitsamtes und der Stadt Mahlberg werden die aktuellen Maßnahmen kontinuierlich überprüft, die Kontaktpersonen ermittelt und beraten", so Bressau.

Für alle anderen Schüler und Lehrkräfte ist, nach Aussage des Gesundheitsamts, der Besuch der Hansjakob-Schule unbedenklich.

Bressau betont, dass die Hansjakob-Schule alles richtig gemacht habe: "Die betreffende Schule hat die Hygienevorschriften ordnungsgemäß eingehalten", stellt die Amtsleiterin klar. Das erklärt auch Schulleiterin Marianne Thoma gegenüber unserer Zeitung: "Wir haben alles umgesetzt, was möglich, gut und wichtig war."

Im vorliegenden Fall habe der Vater der beiden Kinder sich bei einer Auslandsreise mit dem Virus angesteckt und ihn dann an seine Kinder weitergegeben, berichtet Mahlbergs Bürgermeister Dietmar Benz unserer Zeitung. Die drei Ettenheimer hätten zunächst keinerlei Anzeichen einer Infizierung gezeigt: "In solchen Fällen, wo lange Zeit keine Symptome auftreten, werden wir eine weitere Ansteckung mit Covid-19 niemals vollkommen vermeiden können."

Trotzdem mahnt er an, mit der Wachsamkeit nicht nachzulassen. "Abstand halten, Hygieneregeln beachten und Mund-Nase-Maske tragen sind immer noch das Gebot der Stunde. Ansteckung findet eben nicht nur in der Schule statt. Sie kann auch außerhalb passieren, und dann, wie in diesem Fall, in die Schule hineingetragen werden." Benz appelliert deshalb an alle Eltern, ihre Kinder daheimzulassen, sobald sie Symptome des Virus zeigten und sie dann testen zu lassen.

Welche beiden Klassen in Orschweier genau in die häusliche Quarantäne geschickt wurden, verriet Direktorin Thoma nicht. Sie erklärte jedoch, dass eine aus der Grundstufe, also der Klassen eins bis vier, und eine aus der Hauptstufe, also der Klassen fünf bis neun, stamme. Dazu, ob auch Schüler der Abschlussklasse betroffen wären, wollte sie sich nicht äußern. Allerdings wurde deren Zeugnisübergabe inzwischen auf Dienstag, 21. Juli, 10 Uhr verschoben. Dafür wären die Schüler rechtzeitig wieder da. Denn die Quarantäne der beiden Klassen ist bislang bis zum Freitag, 17. Juli, vorgesehen.

Wie es sich auf die Stimmung an der Schule auswirkt, dass nun trotz aller Vorsichtsmaßnahmen die Schüler zweier Klassen in Quarantäne sind, dazu wollte sich Thoma nicht äußern. Auch dazu, wie gut der Wegfall der beiden Lehrkräfte kompensiert werden könnte, gab sie keine Auskunft. Auf der Homepage der Schule, auf der auch über die aktuelle Situation informiert wird, ist zu lesen, die Schulgemeinschaft den Betroffenen "alles Gute" wünscht: "Wir hoffen sehr, dass alle bald wieder gesund die Schule besuchen können," steht dort.

Im Ortenaukreis gibt es derzeit acht mit Covid-19-Infizierte. Davon stammen fünf aus Ettenheim. Die beiden anderen Infizierten wurden Anfang der Woche gemeldet. Dazu, ob zwischen den fünf Infizierten ein Zusammenhang bestehe, wollte man sich aus Datenschutzgründen im Landratsamt Ortenaukreis nicht äußern. "Allerdings handelt es sich bei den anderen beiden Fällen nicht um Schüler", gab Caroline Luschy von der Pressestelle Auskunft. Insgesamt hatte es in Ettenheim 48 von bislang 1128 bestätigten Fällen gegeben.