Trotz schwieriger Umstände gelang es der Mahlberger Wehr bei ihrer Abschlussübung am Schloss, die "Verletzten" schnell zu retten. Foto: Decoux-Kone Foto: Lahrer Zeitung

Übung: Mahlberger Feuerwehr probt Ernstfall auf dem Schloss / Problematische Lage

Mahlberg. Mit dem Schloss, hoch oben auf dem Bergkegel im Stadtzentrum thronend, hatte sich die Mahlberger Feuerwehr ein besonders schwieriges Objekt für ihre Jahresabschlussübung am Samstag ausgesucht. Angenommen wurde, dass in der Garage des Kellergewölbes ein Auto in Brand geraten war; im dichten Rauch wurden Personen vermisst. Und: Das Feuer drohte auf die Wohnbereiche des Schlosses überzugreifen.

"Vermisste" werden schnell gefunden

Überlegtes Handeln war angesagt. Einsatzleiter Martin Müller positionierte beide Löschfahrzeuge unterhalb der Burg am Rathausplatz und in der Radbrunnengasse an den nächstgelegenen Hydranten. Denn Wasserentnahmestellen gibt es oben auf dem Berg nicht und eine direkte Zufahrt für große Fahrzeuge ist nicht möglich. So mussten schnell und präzise unter der Regie der Gruppenführer Harald Hügel und Frank Riedel erste Schläuche verlegt werden, um zügig Wasser nach oben zu pumpen.

Derweil hatten sich schon mehrere Atemschutztrupps am Brandort positioniert, um die vermissten Personen im verqualmten Gewölbe zu suchen. Gleich nach der "Brandmeldung" wurde die Kippenheimer Wehr samt Schmieheimer Abteilung nachalarmiert, so wie es die Ausrücke-ordnung vorsieht. Die Nachbarn sorgten unter Regie von Kommandant Andreas Hurst mit drei weiteren Löschfahrzeugen für Wasserversorgung über zusätzliche Hydranten. Insgesamt wurden über einen Kilometer gekoppelte Schläuche verlegt, auch zur rückwärtigen Seite des Schlosses. Derweil wurden die "Vermissten" schnell aus dem Schloss gerettet und den bereitstehenden Mahlberger DRK-Kräften um Dominik Volk zur weiteren Betreuung übergeben.

Das Ehepaar von Türckheim-Böhl nahm den ungewohnten Betrieb auf ihrem Gelände gerne hin. Im Ernstfall würde es ja um ihr denkmalgeschütztes Schloss gehen. Der zuständige Lahrer Kreisbrandmeister Thomas Happersberger bewältigte, wie nahezu die komplette Mahlberger Altersabteilung, den steilen Anstieg zum Schloss, um sich ein Bild zu machen. Sein Urteil: Der Einsatz war nahezu fehlerlos und professionell. Happersberger lobte überdies die seit langen Jahren reibungslos und vorbildlich funktionierende Zusammenarbeit der Mahlberger und Kippenheimer Wehren. Dass es nur eine einzige Trinkwasser-Ringleitung und entsprechende Druckprobleme zum Schloss hinauf gebe, dafür könne die Feuerwehr nichts. Im Ernstfall, das ist allen Beteiligten klar, müssten auch noch vom 600 Meter entfernten Tiefbrunnen auf dem Gelände der Firma Rodermund weiteres Wasser hinauf gepumpt werden. Da fehlt noch eine Steigleitung.

Mahlbergs Kommandant Rolf Ackermann dankte, nachdem das zu einem echten kleinen Alarmfall ausgerückte Löschfahrzeug zurückgekehrt war, im Gerätehaus allen Beteiligten für ihren Einsatz. Auch Bürgermeister Dietmar Benz fand lobende Worte für die Feuerwehr.