Rund 100 AOK-Versicherte aus der Ortenau mussten im vergangenen Jahr wegen Hitzeschäden behandelt werden – besonders Männer waren betroffen. Quelle: Unbekannt

Im Ortenaukreis hat die AOK im vergangenen Jahr rund 100 Versicherte gezählt, die wegen Hitzeschäden ambulant oder stationär medizinisch versorgt werden mussten.

Ortenau - Im Ortenaukreis hat die AOK im vergangenen Jahr rund 100 Versicherte gezählt, die wegen Hitzeschäden ambulant oder stationär medizinisch versorgt werden mussten. Zwei Drittel davon waren Männer. Das geht aus einer Mitteilung der Krankenkasse hervor.

"Besonders gefährdet sind Menschen mit vermindertem gesundheitlichen Allgemeinzustand, starkem Übergewicht oder chronischen Vorerkrankungen", klärt Medizinerin Sabine Knapstein auf. "Aber auch Menschen, die im Freien arbeiten, tragen ein erhöhtes Risiko", so Knapstein weiter. Auch Medikamente wie bestimmte Antidepressiva, Ibuprofen oder ASS könnten das Risiko erhöhen.

Norbert Limberger, Leiter des AOK-Kundencenter-Netzwerks südliche Ortenau, rät dazu, an heißen Tagen den Schatten zu suchen und nach Möglichkeit direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden: "Schatten ist der beste UV-Schutz. Er kann die gefährliche Strahlung um bis zu 95 Prozent vermindern", erklärt Limberger.

"Das Risiko von Hitzeschäden wird immer wieder unterschätzt", informiert Limberger. Er vermutet hinter den Zahlen eine große Dunkelziffer, da nur die Versicherten erfasst sind, die auch tatsächlich in Behandlung waren.

Bei einem Hitzekollaps führe der Blutdruckabfall und die damit verbundene Minderdurchblutung des Gehirns bis zur Bewusstlosigkeit. In diesem Fall sollte sofort der Rettungsdienst 112 gerufen werden, so Knapstein.

Auf Alkohol sollte lieber verzichtet werden

Bei Anzeichen eines Blutdruckabfalls sollte sich der Betroffene als erste Maßnahme an einen kühlen Ort begeben und sich dort im Liegen ausruhen. Anschließend sollte die Kleidung geöffnet, der Körper gekühlt und ausreichend Flüssigkeit aufgenommen werden. Typische Anzeichen für einen Hitzekollaps seien gerötete, heiße und trockene Haut, Übelkeit, Kopfschmerzen, Bewusstseinsveränderungen bis hin zur Bewusstlosigkeit oder auch Schüttelfrost.

An heißen Tagen sollte viel getrunken werden. Empfohlen werden mindestens zwei Liter am Tag, am besten dünne Saftschorle, Mineralwasser oder ungesüßter Früchtetee. Beim Essen sollten leichte Sommergerichte mit viel Gemüse sollten bevorzugt werden. Auf kaltes Duschen vor dem Schlafengehen sollte verzichtet werden, es rege den Kreislauf eher an. Lauwarmes Duschen ohne Abtrocknen verspreche einen kühlenden Effekt.

Um die Wohnung kühl zu halten, helfe es frühmorgens alle Fenster weit zu öffnen – später dann die Fenster abzudunkeln und zu schließen. Da bei älteren Menschen oft das Durstgefühl verloren geht, sollte auf sie besonders geachtet werden. Auf Alkohol sollte bei Hitze verzichtet werden. Er führt zu Flüssigkeitsverlusten.