Eine 68-jährige Bewohnerin des "Hauses im Münchtal" ist nach einer Corona-Infektion gestorben. Sie hat sich nicht in der Pflegeeinrichtung infiziert.Foto: Masson Foto: Schwarzwälder Bote

Corona: 68-Jährige stirbt /  Keine weitere Infizierten im "Haus im Münchtal"

Lahr - Die Pflegeeinrichtung "Aczepta-Haus im Münchtal" hat einen Corona-Todesfall zu verzeichnen: Eine 68-jährige Heimbewohnerin ist gestorben. Es gibt in der Pflegeeinrichtung keine weiteren Infizierten.

Der Coronavirus war nach einem Klinik-Aufenthalt der 68-Jährigen festgestellt worden. Sechzehn Tage zuvor war die gesundheitlich ohnehin angeschlagene Frau aus dem Lahrer Klinikum in die Einrichtung zurückgekehrt.

Dort griffen dann gleich, wie es nun üblich ist, besondere Corona-Vorsichtsmaßnahmen. So wurde die Bewohnerin nach ihrer Rückkehr in das Aczepta-Haus sofort isoliert, wie es derzeit in solchen Fällen praktiziert wird. Dabei wurde die Infektion festgestellt. Die Kontakt- Fachkräfte wurden bislang allesamt negativ getestet, bei allen anderen Lahrer Aczepta-Mitarbeitern laufen die Tests noch – bislang ebenfalls mit glücklicherweise negativem Ergebnis.Auch unter den anderen Bewohnern gibt es keine Corona-Infizierten. "Wir haben keine Infizierten mehr", fasste Reinhard Buchner, Geschäftsführer des Freiburger Aczepta-Trägers, im Gespräch mit der Lahrer Zeitung zusammen.

Infektionsspur bleibt unklar

Buchner will keine Vermutungen anstellen, wo und wie die Virus-Infektion stattfand – jedenfalls wahrscheinlich nicht über Mitarbeitende des Pflegeheims selbst. Noch immer gilt außerdem wie in allen Pflegeeinrichtungen seit Ende März ein absolutes Besuchsverbot von Angehörigen. Diese können höchstens am Haus-Eingang etwas abgeben oder, wenn es klappt, aus großer Entfernung ihren Lieben auf Balkons zuwinken. Das ist seit eineinhalb Monaten für alle Beteiligten höchst belastend, doch sie haben zumeist Verständnis für das strikte Besuchsverbot.

Schließlich sind ältere, kranke Bewohner – und natürlich dann auch deren Pflegekräfte – besonders gefährdet. Nur in Todesfällen werden Ausnahmen von der Kontaktsperre gemacht, dann allerdings unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen ("größte Infektionsstufe").Dennoch, so Buchner, gebe es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen immer ein Restrisiko. Jedoch seien bislang in den weiteren Aczepta-Pflegeheimen in Bad Krozingen, Staufen und Ettenheimmünster glücklicherweise noch keine Corona-Fälle zu verzeichnen gewesen.

Zwar sind in der gesamten Pflege-Branche einzelne Besuchs-Lockerungen unter strengen Auflagen im Gespräch, stets mit begleiteten Einzeltreffen im Freien. Doch solche sparsamen Begegnungsmöglichkeiten sind noch nicht fest terminiert.Schließlich bedeutete das auch für die Pflegekräfte weitere zusätzliche Arbeit. Ganz abgesehen vom Restrisiko, dass der Corona-Virus über Besucher dann doch den Weg in ein Pflegeheim finden könnte, trotz aller Infektions-Vorsichtsmaßnahmen.

Die Einrichtung

Das Haus im Münchtal hat 69 Plätze, von denen derzeit 65 belegt sind, und 50 Mitarbeiter. Die Pflegeeinrichtung ist im April 2017 eröffnet worden.

Früher war das markante Gebäude im Industriehof Teil der Tabakproduktion der Firma Roth-Händle. 7,8 Millionen Euro investierte die Firma Aczepta, um die Industriebrache, eine "Betonschachtel ohne Fenster", in ein modernes Pflegeheim umzuwandeln.

Die Aczepta-Gruppe mit Sitz in Freiburg hat rund 300 Mitarbeitern an acht Standorten in der Region.