Thomas und Esther Meier in der Lagerhalle für Apfelsaft, die bereits verkauft ist. Foto: Kornfeld

Wirtschaft: Wechselhafte Ernten in vergangenen Jahren als ein Grund / Getränkehandel geht weiter

Lahr - Kunden können bei der Sulzer Firma Meier keine Äpfel mehr abgeben, um sie zu Most pressen zu lassen: Das Familienunternehmen schließt seinen Lohnmostbetrieb.

Der Lohnmostbetrieb hört auf, die Firma Ernst Meier macht jedoch weiter: Esther und Thomas Meier betonen im Gespräch mit der Lahrer Zeitung, dass sie den Getränkefachmarkt und den Lieferservice weiterführen. Wichtig ist ihnen auch, dass die bestehenden Saftguthaben ihrer Kunden wie gewohnt zu den normalen Ladenöffnungszeiten abgeholt werden können.

Leicht ist es dem Ehepaar nicht gefallen, den Lohnmostbetrieb aufzugeben, wurde der Betrieb doch bereits im Jahr 1966 von Esther Meiers Vater in der Lahrer Straße gegründet. 1983 zog das familienunternehmen in die Weingartenstraße 81 um. Im Jahr 2001 übernahmen Esther und Thomas Meier den Betrieb, und 2002 wurde auf der anderen Straßenseite eine Halle für die Fruchtsaftlagerung gebaut. Diese ist bereits verkauft worden, so Esther und Thomas Meier im Gespräch mit der Lahrer Zeitung. Auch die Maschinen zum Pressen der Äpfel sind verkauft.

"Unsere Kinder haben sich anders orientiert"

Die Entscheidung, die Lohnmosterei zu schließen, ist im Oktober oder November gefallen, erzählt Esther Meier. Dafür gab es verschiedene Gründe erklärt sie. "2017 und 2019 waren sehr schlechte Jahre", erinnert sie sich. An die 90 Prozent der durchschnittlich gelieferten Äpfel seien ausgefallen. "2017 ist alles erfroren, 2019 hat gut angefangen, war dann jedoch ein schlechtes Jahr", erzählt sie weiter. 2018 wiederum war die Apfelernte sehr gut. Ein Auf und Ab bei der Ernte habe es immer gegeben und die schlechten Jahre sind auch nicht der einzige Grund für die Aufgabe der Lohnmosterei. "Unsere Kinder haben sich anders orientiert", gibt Esther Meier einen weiteren Grund an. Die Lohnmosterei auszugliedern und separat zu verkaufen, wäre schwierig geworden, sagt sie auf Nachfrage. Also gibt es keinen Nachfolger.

Info: Alternativen

Für die langjährigen Kunden, die aus dem Schuttertal und der Lahrer Region bis Kenzingen und Herbolzheim zu ihnen gekommen sind, weiß Esther Meier Lösungen. So gibt es die Fruchtsaftkellerei Fürle in Ottenheim und Annahmestellen in Köndringen und im Schuttertal. Für das "Bag-in-Box"-Verpackungssystem gebe es verschiedene Anbieter.