Die Firma Carl Padberg Zentrifugenbau (CEPA) feierte am Lahrer Standort ihren 100. Geburtstag. Thomas Vinnay (Technischer Leiter) stellte beim Rundgang durch die Firma die Werkshallen genauer vor. Quelle: Unbekannt

OB Ibert sowie Vertreter der Stadt, der IHK und des WVIB gratulieren Lahrer Traditionsunternehmen

Lahr. Zwei Jahre vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs hatte Werner Padberg, Sohn des Firmengründers Carl Padberg, den Firmensitz von Düsseldorf an den Fuß des Schwarzwalds verlegt. Übrigens an den Standort, an dem am Sonntag viele der Mitarbeiter, Gäste und Vertreter der Stadt Lahr sowie der IHK und des Wirtschaftsverbands industrieller Unternehmen Baden/Schwarzwald (WVIB) den runden Geburtstag feierten.

Michaela Vinnay und Uwe Kirchgässner, Geschäftsführer der Firma, sowie Thomas Vinnay, technischer Leiter, stellten die Geschichte der Firma vor und sahen optimistisch in die Zukunft. Das Ehepaar Vinnay erinnerte an die Hyperinflation 1922 in der Weimarer Republik, als Carl Padberg die Maschinenbaufirma gründete. "Nichts auf der Welt ist so mächtig, wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist", zitierte Michaela Vinnay den Schriftsteller Victor Hugo, um den Elan des Gründers zu beschreiben.

Die Zahl 100 würde, Stichwort Alterspyramide, im Leben eines Menschen zunehmend öfter erreicht werden. Der 100. Geburtstag wäre für ein Unternehmen dagegen weit seltener. "Im Schnitt werden Unternehmen neun Jahre alt", erklärte Vinnay. Das Zusammenspiel – die Entscheidung, den Betrieb aus der Taufe zu heben, Ideen, Innovationen und ein gutes Geschäftsmodell – hätten die Firma in die Gegenwart geführt.

Das Ehepaar Vinnay zitierte Werner Padberg, der zum 50. Geburtstag – also im Jahr 1972 – überlegt hatte, dass Computer zunehmend im Betrieb Aufgaben übernehmen würden. Gefährlich würde es allerdings werden, "wenn Menschen anfangen, wie Maschinen zu denken". Heute stünden alle Firmen vor einer neuen Herausforderung oder einem revolutionären Umbruch: künstliche Intelligenz.

Kirchgässner machte darauf aufmerksam, dass die Firma – neben dem Bau der Zentrifugen auch angefangen habe, Techniken zu entwickeln, um Batterien zu recyceln. Derzeit gebe es die Herausforderung, dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken und zwischen den Generationen und ihren verschiedenen Vorstellungen von Lebensqualität zu vermitteln. Kirchgässner war zuversichtlich, dass es weitere Jubiläen des Betriebs, dessen Kurzform CEPA ist, geben wird.

Oberbürgermeister Markus Ibert würdigte den Mut des Firmengründers, in einem Jahr wie 1922 eine Firma aufzubauen. Der "lange, erfolgreiche Weg" beruhe auf der "konstant hohen Qualität", die CEPA in Lahr fabriziere. Einig waren sich alle, dass Herausforderungen der Gegenwart wie die Finanzkrise vor mehr als zehn Jahren, die Corona-Pandemie und der "völkerrechtswidrige Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine" gemeistert werden müssen – und auch werden. Bezeichnend war, dass neben der Rednertribüne ein Spendentopf stand. Die Gelder kommen "Lahr Hilft" – und so den Opfern des Krieges in der Ukraine – zugute.

Tobias Kern vom WVIB würdigte noch ein Jubiläum, das allerdings nicht mehr genau festzustellen sei. Die Firma gehört seit mehr als 50 Jahren zum Verband. Birgitta Schrempp, Vizepräsidentin der IHK Südlicher Oberrhein, war bei einer anderen Aussage präziser: Im Bereich der IHK würde es nur zwei Dutzend Firmen geben, die auf eine 100-jährige Historie zurückblicken können.

Die Gäste hatten anschließend die Gelegenheit, die Werkshallen genauer in Augenschein zu nehmen.

Eine Ehrung zum 100. Geburtstag der Firma Carl Padberg Zentrifugenbau GmbH gab es dazu. Hans-Peter Münschke arbeitet seit 50 Jahren als Service-Monteur im Kundendienst. Für dieses Engagement dankte die Geschäftsführung zum Jubiläum auf dem Werksgelände.