"Hardpan" erinnerten vom Stil an "Crosby, Stills, Nash and Young" (von links): Chris Burroughs, Joseph Parsons, Terry Lee Hale und Todd Thibaud. Foto: Baublies

Das Country- und Folk-Quartett "Hardpan" überzeugt im Schlachthof mit seinem Stilmix

Lahr. "Hardpan" sind vier Individualisten, die am Samstagabend im Lahrer Schlachthof gezeigt haben, wie gut es auch gemeinsam auf der Bühne geht. Charakteristisch sind vier Gitarren und der abwechselnde Gesang, die durch den "fünften Mann", die "Box Jim", gut ergänzt werden.

Chris Burroughs, Joseph Parsons, Terry Lee Hale und Todd Thibaud haben "Hardpan" vor kapp 20 Jahren als damals "einmalige Idee" zum Leben erweckt. Eine Tour 2002 führte nach Lahr. Es gab bei einigen – allerdings wenigen – Konzertbesuchern ein Wiedersehen. Derzeit ist "Hardpan" auf Deutschlandtour: Es gilt, eine neue CD zu promoten. Viele Songs des Konzerts stammten von der neuen Scheibe. Es gab aber auch einige Songs, die aus den Anfangszeiten der Bandstrammen.

Country und Folk bestimmen das Metier der vier Männer, von denen jeder auf eine beachtliche Solokarriere zurückblicken kann. Neben E-Gitarre (Burroughs) und Steel-Gitarre mit Bottleneck (Thibaud) gehören die akustische Gitarre und der E-Bass (abwechselnd Parsons und Hale) zum Sound. Das Rhythmusinstrument, die "Box Jim", ist der fünfte Mann. Das unscheinbare "Schächtili" wurde von allen außer Burroughs bei Bedarf eingesetzt. Bei den Songs gilt die Regel: Wer die Leadstimme singt, ist auch der Autor. Der gitarrenlastigen Sound und die Tatsache, dass alle vier Musiker singen, macht einen Reiz von "Hardpan" aus. Das erinnert stilistisch ein wenig an das Quartett "Crosby, Stills, Nash and Young", bei denen "Hardpan" aber keinerlei direkte Anleihen genommen hat. Eine Hommage gab es beim Konzert im Schlachthof aber für "The Band".

Die Songs "Dust Bowl", "Bombast", "Long Tomorrows" und "Lighthouse" stammen vom neuen Album. Der "lange Morgen" ist der Erinnerung an eine längst vergangene Liebe gewidmet. Ähnlich klang das Resümee von "Dust Bowl". Die "Staubschüssel" ist ein Fachbegriff für ein Erosionsgebiet. Genauer hinhören hat sich bei den Texten also gelohnt. Das Englisch des Quartetts war dafür auch klar und verständlich. Jeder, der die Leadstimme sang, stellte Inhalt und Entstehung der Songs kurz vor.

In einem ist sich die Band treu geblieben. Die Unterschiede zwischen der ersten CD und dem aktuellen Nachfolger sind nur marginal. Das Konzept, vier Gitarren und der mehrstimmige Gesang, ist zeitlos. So wehmütig, schön und melodisch haben Country und Folk seit "Crosby, Stills, Nash and Young" nicht mehr geklungen.