Alte Gebäude sollen auf dem Zeit-Areal miteinander verbunden werden. Foto: Büro Wilhelm

Zeit-Areal: Technischer Ausschuss gibt grünes Licht für Sanierung / Bis zu 70 Wohnungen sollen entstehen

Lahr - Der Technische Ausschuss hat am Mittwochabend bei seiner Sitzung im Rathaus den vorbereitenden Untersuchungen für das Projekt auf dem früheren Roth-Händle-Areal zugestimmt. Im nächsten Schritt wird nun der Sanierungsbedarf ermittelt.

Auf dem mehr als 30 000 Quadratmeter großen Areal, das inzwischen als Zeit-Areal bekannt ist, wartet ein Großteil an Sandsteingebäuden nach wie vor auf eine neue Nutzung. Investor Eckehard Ficht begann 2010 mit der Konversion. Inzwischen haben sich 20 Betriebe dort angesiedelt. Nun plant die Firma Wilhelm aus Achern, dort 60 bis 70 neue Wohnungen und Büros entstehen zu lassen. Dazu hat die Firma ein 11 000 Quadratmeter großes Gelände im nordwestlichen Bereich auf dem Zeit-Areal erworben. Sie möchte dort sogenannte Ensembles entstehen lassen. Die bislang alleinstehenden Gebäude sollen also verbunden werden (wir haben berichtet).

Wenn auch Anfang April der Gemeinderat dem Beschluss zustimmt, kann mit den vorbereitenden Maßnahmen durch die kommunale Stadterneuerung, beauftragt von der Firma Wilhelm, begonnen werden.

Vor der Zustimmung im Technischen Ausschuss gab es zunächst aber noch Gesprächsbedarf. Auf dem zur Diskussion stehenden 11 000 Quadratmeter großen Areal sollen für die Stadt Lahr nämlich für diese Voruntersuchungen keine Kosten entstehen. CDU-Fraktionschefin Ilona Rompel musste da zweimal nachfragen. "Salopp gesagt, wir sind raus?", wollte sie wissen. Rüdiger Kunst, Geschäftsführer der kommunalen Stadterneuerung, bestätigte das: "Die Stadt Lahr kostet das nichts", sagte er. Möglich sei das laut Kunst durch steuerliche Abschreibungen.

Claus Vollmer, Vorsitzender der Grünen-Fraktion, möchte nach der Sanierung das Roth-Händle nach wie vor wiedererkennen. Dorothee Granderath (Grüne) bekräftigte die Ansicht ihres Kollegen: "Wichtig ist, dass der Charakter bleibt, ohne dass es zu teuer wird."

Eine Sorge, die CDU-Stadtrat Harald Günther hatte, waren die womöglich steigenden Mieten durch die Sanierung. In einigen Gebäuden sind bereits Gewerbebetriebe untergebracht. Wilhelm beruhigte sowohl Günther als auch die restlichen Anwesenden: "Wir verändern gar nichts. Sie müssen sich keine Sorgen machen". Kunst plant zudem eine Informationsveranstaltung vor Ort, einen Austausch mit den Mietern, um die Wohnsituation auch zukünftig entsprechend den Bedürfnissen anzupassen. "Wir wollen erfahren, ob sie da bleiben oder weiterziehen."

Rolf Mauch von den Freien Wählern wie auch die FDP, die SPD und die Linke Liste gaben ebenfalls grünes Licht und zeigten sich gespannt ob des Ergebnisses.

Sicher sei momentan, dass die zu sanierenden Gebäude ein- bis zweigeschössig werden, sagte Bürgermeister Tilmann Petters. Höhere Ausbauten sind aufgrund der begrenzten Tragkraft nicht möglich. Denkbar sei zudem, die entstehenden Wohnungen und Büros mit Balkonen auszustatten.

So geht's weiter

Wenn der Lahrer Gemeinderat Anfang April den Beschluss zu den vorbereitenden Untersuchungen auf dem Zeit-Areal endgültig verabschiedet, kann die kommunale Stadterneuerung beginnen, den Sanierungsbedarf zu ermitteln. Ziele der Untersuchungen sind die Prüfung auf Machbarkeit, die Mitwirkungsbereitschaft sowie mögliche nachhaltige Auswirkungen. Sobald die Untersuchungen abgeschlossen sind, möchte die Firma Wilhelm dann bereits im Herbst mit der Sanierung des Areals aktiv loslegen.