Künftig steht ein Römerofen beim Streifenhaus auf dem LGS-Gelände. Studenten der Freiburger Universität und Mitglieder des Lahrer Arbeitsgruppe "Gallo-Römisches Leben" haben am Samstag mit den Arbeiten begonnen. Foto: Baublies Foto: Lahrer Zeitung

Ein Römerofen soll in etwa einem Montag das Museum im Garten

Ein Römerofen soll in etwa einem Montag das Museum im Garten des Streifenhauses bereichern. Am Samstag haben Studenten der Freiburger Universität zusammen mit dem Arbeitskreis Gallo-Römisches Leben mit dem Aufbau des Ofens begonnen.

Die Arbeiten finden an den kommenden Samstagen bis einschließlich Samstag, 27. Juli, statt. An dem Tag soll der Ofen gegen Mittag fertig sein. Ein Versuch, Tongefäße zu brennen, startet dann. Am Abend gegen 21 Uhr wird man dann sehen, ob alles funktioniert. In der Einladung der Stadtverwaltung steht, dass "Zaungäste" im Garten hinter dem Streifenhaus willkommen sind.

Lahr. Frank Wiesenberg ist ein Fachmann auf diesem Gebiet der Archäologie und erklärte am Morgen der Gruppe von zehn Mitarbeitern kurz, wie der Ofen aussehen sollte. Der Archäologe favorisiert eine geschlossene Brennkammer. Der Zug beim Brennen sei besser. Die oben offene Bauweise würde dazu keine Behelfskonstruktion benötigen, die man jedes Mal als Schutz aufstellen müsse, wenn gebrannt wird, sagte Wiesenberg. Die Frage ist dann, wie später das sogenannte Brenngut – vorausgesetzt, das Experiment funktioniert – aus dem Ofen genommen wird.

Eine Gruppe machte sich am Morgen an die Arbeit und richtete den Lehm im Schatten eines Baumes an. Unter einem Zeltdach, der sengenden Sonne geschuldet, bereiteten die Anderen das Fundament vor. Heute sind die "Römer" besser aufgestellt als deren Vorfahren vor etwa 2000 Jahren. Wiesenberg erklärte, dass man echte Dachziegel aus der Römerzeit in das Fundament, die erste ebene Fläche einbauen würde. Die Bruchstücke stammen aus Rheinland-Pfalz und sind tatsächlich Reste von Ausgrabungen, die so verwertet werden können.

Damals hatten die Gallo-Römer in der Rheinebene nur getrockneten Lehm verwendet. Dafür war der Ofen, den es hier im ersten und zweiten Jahrhundert unserer Zeit gegeben hat, wohl größer. Wiesenberg schätzt, dass die Brennkammer des neuen Ofens in fünf Wochen etwa 90 bis 100 Liter Volumen haben wird. Allerdings muss beim Befüllen des Ofens Sorgfalt angewendet werden. Das Geschirr, das gebrannt werden soll, wird gestapelt. Das ist alles andere als einfach. Überraschungen – diese Erfahrung machen Töpfer heute auch – gibt es immer wieder. Dann bleiben gebrannte Scherben übrig.

Wie genau der Ofen aussehen wird und welche Größe er haben wird, steht noch nicht genau fest. "Der Ofen baut sich selbst." Auf der Grundform werden die Wände an den Rändern und in der Mitte eine Stütze für die Kammer gebaut. Zuletzt wölbt die Kuppel mit einem Abzugsloch über den fertigen Ofen. Gebrannt wird mit rund 1000 Grad.

Die Arbeit ist ein praktisches Seminar der Abteilung Provinzialrömische Archäologe an der Freiburger Universität. Das erklärte Alexander Heising, der Lehrstuhlinhaber ist. Die Studenten erfahren dabei praktisch, wie die Menschen damals gearbeitet haben. Bérénice Jayme, die die pädagogische Arbeit im Streifenhaus leitet, ist Lehrbeauftragte. Daher kommt die Kooperation mit der Freiburger Universität und dem Lahrer Museum.