Ein denkwürdiger Moment für die Anwärter war am Freitagmorgen die Vereidigung in der Sporthalle der Polizeischule Lahr. Foto: Sadowski Foto: Lahrer Zeitung

Feierstunde: 191 Schüler in Sporthalle vereidigt / Staatssekretär spricht über Aggressivität gegen Hilfskräfte

191 Polizeianwärter für den mittleren Dienst sind am Freitag in Lahr vereidigt worden. Trotz schwieriger Einsätze und vieler Überstunden später in dem Job mangelt es in Baden-Württemberg zurzeit nicht an Bewerbern.

Lahr. Die Kriminaldirektorin Christina Tränkle begrüßte in musikalischer Begleitung durch das Landespolizeiorchester Baden-Württemberg die Anwärter in der Sporthalle der Polizeischule. Staatssekretär Wilfried Klenk freute sich besonders über die seiner Ansicht nach gute Polizeiarbeit in Baden-Württemberg, die bundesweit keinen Vergleich zu scheuen zu brauche.

Ein Anstieg bei der Zahl der Bewerber für den Polizeidienst sei zu erkennen. Dieser sei aber auch notwendig, um der Pensionierungswelle begegnen zu können, sagte der Staatssekretär. Ziel sei es, Kontinuität in die Polizeiausbildung zu bringen. Das fange in den Schulen schon an. Für die Politik gelte es, dem stark umworbenen Nachwuchs die Attraktivität des Berufs zu vermitteln. Außerdem werden die Gehälter erhöht, so Klenk.

Er sprach aber auch von einer zunehmenden Aggressivität gegenüber Hilfskräften. Dagegen wolle man "mit aller Härte vorgehen." Um die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten, sei eine moderne und gute Ausbildung der Polizisten notwendig. Beispielhaft nannte Klenk Investitionen wie die zuletzt eingeführten Body-Cams. Von den Körperkameras erhofft man sich eine abschreckende Wirkung auf potentielle Gewalttäter. Er habe bereits erste positive Rückmeldungen zur neuen Technik erhalten, so Klenk.

Stellvertretend für die Anwärter berichteten die Schüler Fabienne Diehl und Noa-Osei Lehner von ihren ersten Eindrücken. Ihm gefalle besonders das Gemeinschaftsgefühl, so Noa Lehner. Mit seinen 26 Jahren hatte er seit langem den Traum, Polizist zu werden. Nach dem Berufskolleg zog es ihn zunächst in die Gastronomie, danach ins Ausland. Seinen Wunschberuf hat er dabei allerdings nie aus den Augen verloren. Über die Bundeswehr schaffte er letzten Endes den Sprung zur Polizei.

Fabienne Diehl (19) wollte bereits seit der fünften Klasse zur Polizei. Nach dem Abitur und Auslandsaufenthalt fing sie ihre Ausbildung an, erzählte sie.

Jetzt erwartet die Polizeianwärter die fordernde Ausbildung. Rund drei Jahre lernen die angehenden Polizeivollzugsbeamten im mittleren Dienst, worauf es in ihrem Job ankommt. Neben dem theoretischen Teil müssen die Polizisten in spe sich auch körperlich fit halten, lernen, wie man Personen festnimmt und Praktika im normalen Streifendienst absolvieren. Nach der Ausbildung sorgen sie auf vielfältige Weise für die Sicherheit der Bevölkerung.