Die Stadtverwaltung schlägt den früheren Campingplatz als Standort für Wohnmobile vor. Die Mehrheit des Technischen Ausschusses neigt zu den Breitmatten. Foto: Stadt

Gemeinderat soll über den Standort eines Stellplatzes entscheiden / Vier Möglichkeiten

Von Stefan Maier

Lahr. Bei der Frage, an welchem Standort ein Wohnmobil-Stellplatz entstehen soll, gehen die Meinungen auseinander: Während die Stadtverwaltung den früheren Campingplatz favorisiert, tendiert der Technische Ausschuss zu dem Parkplatz Breitmatten.

Hintergrund ist, dass es beim Stadtmarketing im Rathaus immer wieder Anfragen gibt, ob es in Lahr einen Stellplatz für Wohnmobile gibt, sagte Stadtplanungsamtsleiterin Sabine Fink am Mittwoch im Technischen Ausschuss. Das sei in der tourismusrelevanten Zeit von Frühling bis Herbst und insbesondere während der Chrysanthema der Fall. Das Planungsamt hat deshalb neun städtische Grundstücke als mögliche Standorte unter die Lupe genommen, vier kamen in die enge Wahl:

- Auf dem ehemaligen Campingplatz im Schillingsweg zwischen Schutter und Hohbergsee könnten zwölf Stellplätze geschaffen werden. Kostenpunkt: 165 000 Euro.

-  Auf dem Parkplatz Breitmatten unterhalb des Thai-Restaurants (ehemals "La Bussola") wären für 146 000 Euro zehn Stellplätze möglich. u

- Der frühere Hockeyplatz neben der heutigen Tierklinik bietet Raum für 14 Stellplätze. Das würde 171 000 Euro kosten.

- Südlich des Hallensportzentrums an der Martin-Luther-Straße liegt eine weitere mögliche Fläche. Neben 30 Pkw-Stellplätzen wäre Platz für maximal acht Wohnmobil-Stellplätze. Die Kosten: 118 000 Euro.

Unter anderem die Lage an der Schutter, die sehr gute Erreichbarkeit und Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe sprechen laut Verwaltung für den früheren Campingplatz, der heute eine Grünfläche ist. Unter anderem Roland Hirsch (SPD), Rudolf Dörfler (CDU) und Klaus Schwarzwälder (Freie Wähler) wollen jedoch diese "grüne Lunge" (Dörfler) erhalten und sprachen sich für den Standort Breitmatten aus. Auch dem Naturschutzbund wäre dieser Standort lieber, ergänzte Walter Caroli (SPD), zumal es dort auch Erweiterungsmöglichkeiten gäbe. An den Breimatten sei es freilich "viel zu laut", monierte Claus Vollmer (Grüne). Marlies Llombart (Freie Wähler) sprach sich für den Schillingsweg aus: "Ich will, dass die Leute einen guten Eindruck von der Stadt haben." Der Ausschuss verzichtete auf eine Abstimmung und somit eine Empfehlung an den Gemeinderat, der weiter über einen Standort diskutieren soll.

Der Wohnmobilstellplatz soll als "Kurzreiseplatz" (Aufenthaltsdauer: ein bis drei Nächte) angelegt werden und eine zweckmäßige Infrastruktur zur Verfügung stellen. Dazu zählen neben Stromsäulen die Möglichkeit der Frischwasserver- und Abwasserentsorgung sowie die Entleerung von WC-Kassetten. Die Stellplätze sollen parzelliert und markiert werden.

Zur Betreiberfrage hat sich die Stadtverwaltung überlegt, dass der BGL die Betreuung übernehmen könnte. Aber auch ein privater Betreiber wäre möglich. Eine Anfrage liege bereits vor.