Spätestens zur Eröffnung der Landesgartenschau am 12. April muss die Brücke über den Zubringer fertig sein. Ob das klappt, ist unklar: Die zuständige Firma hat die für Februar versprochene Fertigstellung "wegen Engpässen" verschoben. Foto: Baublies

Bei der Fertigstellung gibt es erneut eine Verzögerung

Lahr - Wird die Brücke über den Autobahnzubringer rechtzeitig zur Landesgartenschau fertig? Diese Frage stellt sich mehr denn je: Die zuständige Stahlbaufirma aus dem Raum Osnabrück hat mitgeteilt, dass der Brückenschlag erneut verschoben wird.

Ab dem 12. Februar sollte der Autobahnzubringer gesperrt werden, damit die noch fehlenden Brückenteile installiert und der markante Pylon aufgestellt werden kann. Wie berichtet, hatte Oberbürgermeister Wolfgang G. Müller die norddeutschen Stadt Vechta, wo die Spezialfirma ebenfalls eine Brücke aufstellen soll und deshalb in Zeitnot geraten war, um Hilfe gebeten. Das Ergebnis war, dass Vechta Lahr den Vortritt lässt. Der Zeitplan, Mitte Februar in Lahr mit den restlichen Arbeiten zu beginnen, hat sich jedoch zerschlagen: Landesgartenschau-Geschäftsführer Tobias de Haën hat am Montagabend den Gemeinderat über ein Schreiben der Stahlbaufirma informiert, dass sie aufgrund "hoher Auslastung" und wegen Engpässen bei anderen Baustellen diesen Termin nicht einhalten kann. Einen neuen Termin habe sie nicht mitgeteilt, nur so viel, dass die Brücke bis zur Eröffnung der Landesgartenschau am 12. April fertig sein soll. "Wir müssen diese Feststellung erst überprüfen", sagte de Haën.

Die Landesgartenschau-GmbH werde sich mit dem Stahlbauunternehmen zusammensetzen und auch mit anderen Beteiligten darüber reden, wie die Brücke noch rechtzeitig werden kann. Aber auch mit dem Schlimmsten rechnet die Landesgartenschau: "Wir müssen auch klären, was passiert, wenn die Brücke nicht mehr rechtzeitig fertig wird." Auf Nachfrage von Jörg Uffelmann (FDP) sagte de Haën, dass im Vertrag mit der Spezialfirma keine Vertragsstrafe für diesen Fall vorgesehen ist. "Das hindert uns aber nicht, gegebenenfalls Schadensersatz zu fordern", so der Geschäftsführer.

Verschoben ist damit auch die Sperrung des Autobahnzubringers, die am 12. Februar beginnen sollte. Geplant ist, dass die B 415 auf Höhe der Ortenau-Brücke in beiden Richtungen für voraussichtlich drei Wochen gesperrt wird.

So oder so gibt es am 14. Februar an einer anderen Lahrer Großbaustelle eine Sperrung: Dann beginnt der nächste große Abschnitt beim Ausbau der Autobahnanschlussstelle Lahr. Für dreieinhalb Wochen wird die Anschlussstelle in Richtung Süden gesperrt. Wie Bauleiter Udo Gütle vom Regierungspräsidium an Anfrage unserer Zeitung sagte, ist das unbedingt notwendig, damit der Ausbau wie geplant bis zur Landesgartenschau abgeschlossen ist.

Info: Verzögerungen

Immer wieder ist die neue Fuß- und Radwegebrücke, die nicht nur der "Hingucker" der Landesgartenschau, sondern auch das neue "Eingangstor" der Stadt werden soll, Gegenstand von Gerüchten in Lahr. Das hängt nicht zuletzt damit zusammen, dass es immer wieder Verzögerungen bei der mehr als fünf Millionen Euro teuren Brücke, die den Seepark und den Bürgerpark miteinander verbinden soll, gegeben hat: Aufgrund der komplexen Ausführungsplanung für den Stahlbau der Brücke sei die Abstimmung zwischen Ingenieurbüro und der ausführenden Stahlbaufirma aufwendiger als erwartet, hatte die Landesgartenschau-Gesellschaft die Verzögerung begründet. Knackpunkt waren die sogenannten "Igel", die jeweils rund acht Tonnen schweren und vier Meter langen Stahleinbauteile, die die Betonteile und die Stahlkonstruktion der Brücke verbinden. Ursprünglich sollte die Brücke im vergangenen Sommer fertig sein. Dieser Termin wurde zunächst auf Ende Dezember und dann auf Februar verschoben.