Das sind die bisherigen Varianten für eine Ortsumfahrung. Jetzt wird geprüft, ob die Umfahrung verlängert werden kann, um die Geroldsecker Vorstadt zu entlasten. Grafik: Archiv

Regierungspräsidium prüft, ob Geroldsecker Vorstadt entlastet werden kann.

Lahr - Das Regierungspräsidium plant jetzt eine verlängerte Schutterparallele. Ziel ist, nicht nur Kuhbach und Reichenbach, sondern auch die Geroldsecker Vorstadt vom Verkehr auf der B 415 zu entlasten.

Das Bundesverkehrsministerium hat dem Regierungspräsidium Freiburg die Zustimmung erteilt, dass in die Planung der B 415-Ortsumfahrung Lahr auch Überlegungen zu einer verlängerten Trasse über die Lahrer Stadtteile Kuhbach und Reichenbach hinaus einbezogen werden dürfen, teilte die Behörde mit. Wie das Regierungspräsidium berichtet, sei im Rahmen der ersten Dialogveranstaltung zur Ortsumfahrung am 6. Februar sowie in den darauffolgenden Monaten seitens der Lahrer Bürgerschaft immer wieder auf das Erfordernis einer Trassenverlängerung hingewiesen worden. Ziel dieser Initiativen sei es, auch die Geroldsecker Vorstadt sowie Teile der Kernstadt von Lahr entlasten. Das Regierungspräsidium habe die Anliegen aufgegriffen und sei bereits mit einer Verkehrserhebung und der aktuell noch laufenden Verkehrsuntersuchung darauf eingegangen.

Man habe erste potenzielle erweiterte Trassen betrachtet und im Sommer entsprechende Kostenschätzungen an das Ministerium weitergeleitet, so die Behörde weiter. Die Neubewertung des Projekts durch das Ministerium habe nun ergeben, dass auch eine verlängerte Trasse zur Entlastung der Geroldsecker Vorstadt ein positives Nutzen-Kosten-Verhältnis aufweist und somit in die Planungsüberlegungen einbezogen werden kann. Weitere Informationen zu den aktuellen Planungen sowie die Ergebnisse der Verkehrsuntersuchung sollen den Bürgern in den kommenden Monaten auf einer zweiten Öffentlichkeitsveranstaltung vorgestellt werden, so die Freiburger Behörde weiter.

"Damit kann der verkehrliche Nutzen einer Ortsumfahrung von Lahr nochmals erheblich verbessert werden. Zudem können weitere Teile der Stadt entlastet werden", stellte Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer laut Pressemitteilung zu den veränderten Planungen fest.

Bei der Informationsveranstaltung im Februar wurde indes nicht nur kritisiert, dass bei einer Umfahrung nur bei Kuhbach und Reichenbach nicht nur die Geroldsecker Vorstadt und weitere Teile der Kernstadt entlang der B 415 belastet werden, sondern auch das Naherholungsgebiet am Fischerknab zerstört würde. Daran würde sich auch bei einer Verlängerung der B 415-Umfahrung über Reichenbach und Kuhbach hinaus nichts ändern, so Stimmen aus dem Lahrer Gemeinderat.

Bürgerinitiative plant Begehung

Die Bürgerinitiative "Bewegung an der Schutter" ruft zur Teilnahme an einem "Spaziergang gegen die Schutterparallele" auf. Start ist am morgigen Samstag, 19. Oktober, um 15 Uhr am Kuhbacher Rückhaltebecken beim Schänkenbrünnle. Geplant ist eine Begehung entlang der Planungsvarianten, »um sich ein Bild von der betroffenen Natur machen zu können«, so die Einladung. Zu dem Termin werden drei verantwortliche Vertreter des Regierungspräsidiums erwartet; zudem haben sich der Bundestagsabgeordnete Johannes Fechner sowie die Landtagsabgeordnete Sandra Boser angekündigt.