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Großer Unmut in Langenwinkel / Auswirkungen auf den Bau des Fußballplatzes möglich

Der Ärger in Langenwinkel über den Bauschutt beim Tennisplatz ist groß. Im Fokus steht dabei auch der Platzneubau der Fußballer: Bürgermeister Guido Schöneboom macht den Vorstand des FV Langenwinkel für den Erdaushub verantwortlich.

Langenwinkel. Wie groß der Ärger in Langenwinkel über den Bauschutt neben den Tennisplätzen ist, zeigte sich bei der Ortschaftsratssitzung am Dienstag (wir haben berichtet). Bereits seit dem 22. Januar weiß die Ortsvorsteherin von dem Schutt, sagte Annerose Deusch am Freitag unserer Zeitung. Bürger hätten sie darauf aufmerksam gemacht, berichtete sie. Und: Der Bauschutt – Deusch schätzt ihn auf 1500 Kubikmeter – sei dort unerlaubt abgeladen worden. Von wem, wisse sie nicht genau. Zwar gebe es Anhaltspunkte, mehr wollte sie am Freitag jedoch nicht sagen. Ob von dem Schutt eine Gefahr für die Gesundheit ausgehe, werde geprüft, die Ergebnisse stünden noch aus.

Mehr sagte dagegen Bürgermeister Guido Schöneboom: Er geht davon aus, dass der FV-Vorsitzende Anton Dahinten, der mit seinem Verein auf dem Gelände des ehemaligen Tennisclubs einen zweiten Platz bauen will, eine Rolle bei dem Thema Bauschutt spielt. Der Erdaushub und der Bauschutt seien "ohne jegliche Rücksprache mit der Stadtverwaltung" abgeladen worden, sagte Schöneboom auf Anfrage unserer Zeitung. Die Verwaltung habe deshalb Dahinten aufgetragen, Bauschutt und Erdausbau zu entfernen. "Bisher gab es keine Reaktion", so der Bürgermeister. Der Vorstand des FV Langenwinkel sei auf Dienstag, 26. Februar, zu einem Gespräch eingeladen worden. Darauf habe es keine Antwort gegeben.

Anton Dahinten, der seit Ende November der Vorsitzende des Fußballvereins ist, wollte sich am Freitag aus privaten Gründen nicht zu der Thematik äußern. Gegenüber unserer Zeitung hat er angekündigt, am Montag Stellung zu nehmen.

Der Fall könnte Konsequenzen haben für den Bau eines zweiten Fußballplatzes für den FV Langenwinkel, dessen erste Mannschaft in der Landesliga spielt. Schöneboom verwies auf die Stimmung in Langenwinkel, das Projekt notfalls platzen zu lassen, falls der Erdaushub nicht entfernt wird. Da der momentane Platz vor allem bei nasser Witterung nahezu unbespielbar ist, braucht der FVL dringend einen zweiten Platz, der insgesamt rund eine halbe Million Euro kosten soll. Die Stadt hat dazu 390 000 Euro im Haushalt veranschlagt, dazu zahlt der Badische Sportbund nochmal knapp 90 000 Euro. Bauherr ist der Verein, der auch den Kredit des mittlerweile aufgelösten TC Langenwinkel übernehmen muss. Schöneboom stellt klar, dass der Verein zwar der Bauherr sei, dass beim Bau des Fußballplatzes aber derjenige "Herr des Verfahrens" sein müsse, der das Geld gebe – also vor allem die Stadt. Das sei auch beim SC Reichenbach-Kuhbach und beim FV Sulz so gewesen.

Die Arbeiten für den Platz könnten bereits dieser Tage beginnen, die Bauzäune rund um die Tennisplätze neben dem bisherigen Platz des FVL sind bereits aufgebaut.

Woher der Bauschutt stammt, der zwischen dem Gelände des Reitvereins und dem Tennisclub liegt, ist noch unklar. Ortsvorsteherin Deusch sagte, dass der Verursacher es entfernen solle. Falls nicht, müsse die Bauordnung der Stadt tätig werden.

Erst im November hat der FV Langenwinkel einen neuen Vorstand gewählt. Im Vorfeld der Hauptversammlung hatte es bereits drei Wochen vorher eine außerordentliche Hauptversammlung gegeben, bei der der bisherige Vorsitzende Eduard Rudi zurückgetreten war. Vorausgegangen waren Meinungsverschiedenheiten zwischen ihm und Anton Dahinten, der nun seit Ende November der Vorsitzende des Vereins ist. Zuvor war er bereits Sportvorstand.