Die Mediziner der Abteilung Kardiologie, Pneumologie, Angiologie und Intensivmedizin der Ortenau-Kliniken Lahr und Offenburg (erste Reihe, von links): Oberärztinnen Simone Müller, Barbara Schiller, Martina Unmüßig, Catherine Böhme, Julia Neufang mit Chefarzt Professor Philipp Diehl (hinten, rechts) und Peter Kraemer (hinten, links), Medizinischer DirektorFoto: Klinikum Foto: Lahrer Zeitung

Gesundheit: Ortenau-Klinikum: Herzinfarkt auch für Frauen ein hohes Risiko / Weltfrauentag am 8. März

Lahr/Offenburg (red/sl). Der Herzinfarkt ist nicht nur eine typische Männerkrankheit. Auch für Frauen stelle er ein hohes Risiko dar, wenn Symptome nicht frühzeitig erkannt werden. Anlässlich des Weltfrauentages am 8. März weist das Ortenau-Klinikum in einer Mitteilung darauf hin, dass der Herzinfarkt auch für Frauen eine sehr ernstzunehmende Erkrankung darstellt.

Seit vielen Jahren wüssten Kardiologen, dass das männliche Geschlecht ein bedeutender Risikofaktor für eine Gefäßverkalkung, eine sogenannte Atherosklerose, sei. Die wesentlichen Komplikationen, die aus einer Gefäßerkrankung resultieren könnten, seien Herzinfarkte, die Schaufensterkrankheit und der Schlaganfall. "Männer erleiden deshalb im Vergleich zu Frauen häufiger bereits in jungen Jahren einen Herzinfarkt", so das Klinikum. Dennoch würden jährlich allein in Deutschland mehr als 18 000 Frauen an einem Herzinfarkt sterben.

Untersuchungen hätten zudem gezeigt, dass Frauen mit einem Herzinfarkt später im Krankenhaus behandelt werden, als dass bei Männern der Fall ist. Den Grund dafür sehen Mediziner unter anderem darin, dass die Symptome für einen Herzinfarkt bei Frauen oftmals weniger eindeutig sind als bei Männern. "Da bei einem Herzinfarkt meistens eine Herzkranzarterie verstopft ist und der Herzmuskel dadurch zu wenig Blut bekommt und abzusterben droht, zählt bei Patienten mit Herzinfarkt jede Minute."

"Sich spät in einem Krankenhaus vorzustellen, ist im Fall eines Herzinfarktes zweifelsohne schlecht, da mit jeder verstrichenen Minute vor einer Herzkatheteruntersuchung mehr Herzmuskel abstirbt", so Philipp Diehl, Chefarzt des Departments Kardiologie, Pneumologie, Angiologie & Intensivmedizin der Ortenau-Kliniken. Gerade Frauen sollten deshalb besonders auf belastungsabhängige Herzschmerzen, ein Druckgefühl im Brustkorb und Luftnot achten. Treten diese Symptome auf, sollten sie möglichst schnell einen Herzspezialisten aufsuchen.

"Der Herzinfarkt zählt immer noch zu den häufigsten Todesursachen weltweit. Die rasche Wiedereröffnung von akut verschlossenen Herzkranzgefäßen in unserem Herzinfarktzentrum Ortenau steht allen Notfallpatienten rund um die Uhr zur Verfügung. Gerade Patientinnen müssen wir noch stärker für dieses Thema sensibilisieren", betont Peter Kraemer, Medizinischer Direktor des Ortenau-Klinikums. Treten Anzeichen für einen Herzinfarkt auf, sollten Betroffene einen Notarzt über die Notruf-Nummer 112 benachrichtigen.