Stellten das Programm der Schlachthof-Kulturtage vor (von links): Taner Demiralay, Sängerin Desireé Lobé sowie Wolfgang Richter und Heike Dorow von der Lahrer Rockwerkstatt. Foto: Haberer

Veranstaltungen: Rockwerkstatt lädt zu einer dreitägigen Reihe an den Schlachthof ein

Lahr - Im Rahmen des Kultursommers 2020" bietet die Rockwerkstatt mit den Schlachthof-Kulturtagen regionalen Akteuren eine Plattform unter freiem Himmel. Es geht dabei auch darum, in Zeiten von Corona ein Zeichen zu setzen.

Kultursommer: Abstandsgebot muss eingehalten werden 

"Es geht darum, die Kultur zurückzuholen, ihr Corona zum Trotz eine Plattform zu bieten", unterstreicht Wolfgang Richter, der Vorsitzende der Lahrer Rockwerkstatt. Drei Wochen, nachdem der letzte Stream des Onlinefestivals "We live" freigeschaltet wurde, steht am ersten Septemberwochenende eine Veranstaltungsreihe mit Publikum im Skater-Park beim Schlachthof auf dem Programm. Bis zu 250 Besucher sind zugelassen, es gibt ein ein Hygienekonzept mit Abstandsgebot.

Die Stadt ist Kooperationspartner der "Schlachthof-Kulturtage", Taner Demiralay, Mitarbeiter vom Schlachthof-Team und Tontechniker der Rockwerkstatt, hat das Veranstaltungskonzept entscheidend mitgeprägt. Es gehe nicht darum, zu bemängeln, dass der städtische Kulturbetrieb erst im Oktober wieder durchstartet und die Lockerungen des Lockdowns in den Sommermonaten nicht genutzt wurden, um ein paar kulturelle Impulse zu setzen.

Veranstaltungen mit Publikum wieder machbar 

Die Kulturtage sollen aufzeigen, dass Veranstaltungen mit Publikum wieder machbar sind, auch wenn dafür deutlich mehr Aufwand erforderlich ist. Die seit März am Boden liegende Kulturszene sei darauf angewiesen, dass wieder etwas passiert. Das unterstreicht die Lahrer Sängerin Desireé Lobé. Gerade einmal zwei, drei kleinere Auftritte hat sie seit März absolviert. Viele bereits gebuchte Konzerte wurden abgesagt. Ohne den Unterricht an der Musikschule in Achern wäre es auch für sie mehr als eng geworden. Sie ist glücklich, wieder einmal vor einem etwas größeren Publikum auftreten zu können.

Startschuss am Donnerstag

Los geht es am Donnerstag, 3. September, um 19.30 Uhr mit einem Poetry-Slam. Ein halbes Dutzend Wortakrobaten haben sich angesagt. Bürgermeister Guido Schöneboom wird die vom Land mit 15 793 Euro geförderten Kulturtage eröffnen. Am Freitag, 4. September, geht es um 20.30 Uhr unter dem Motto "Songs ’n’ Summer" weiter. Desireé Lobé macht den Anfang, das Duo Adrian Schaub und Melissa Zucano trett mit Perkussionist Patrick Hetzinger auf. Hinzu kommen der vom Punk geprägten Liedermacher Atilla Reißmann und eine Rumpfband ohne Schlagzeug.

Buntes Kulturprogramm 

Am Samstag, 5. September, ist ab 20.30 Uhr "Music & Fun" angesagt. Zum Einstieg tritt das Trio "Quiet a Few" auf, danach das "Acoustic Fun Orchestra", ein Projekt der "Brothers" aus Freiburg. Am Sonntag, 6. September, gehört ab 18 Uhr die Bühne Manuel Bauer, einem Aussteiger aus der Neonaziszene. Er wird aus seinem Buch lesen und mit den Zuhörern über die Gefahr von Rechts diskutieren. Jugendliche erhalten ein Freigetränk.

Info: Feste Plätze

Dem Publikum werden feste Plätze zugewiesen, die Kontaktdaten müssen hinterlegt werden. Es erleichtert das Prozedere, wenn Karten im Vorverkauf über das Kulturbüro gebucht werden. Karten gibt es auch an der Abendkasse, die über einen gesonderten Eingang zugänglich ist. Wer seinen Platz verlässt, muss einen Mund- und Nasenschutz tragen. Wegen der Abstandsregelung sind maximal 250 Besucher zugelassen. Die Veranstaltungen finden auch dann im Freien statt, wenn das Wetter nicht ganz beständig sein sollte. Es gibt einen Plan B, der aber nur bei Dauerregen greift.