In diesem Jahr gab es eine reiche Weinernte. Aber der Verkauf des Rebensaftes läuft nicht gut. Foto: Braun

Wein: WG Lahr beklagt schleppenden Verkauf / Ausfall des Winzerhallenhock mitverantwortlich für Bilanz

Lahr - Die negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie spüren auch die Winzer der WG Lahr. Der Weinverkauf läuft eher schleppend. Dabei wurde genug geerntet. Es brauchte bei der Weinlese sogar zusätzliches Personal.

Über die Auswirkungen der Pandemie auf die Weinhändler informierte am Mittwoch im großen Saal des evangelischen Gemeindehauses in Hugsweier der WG-Vorsitzende Gerhard Kempf bei der Hauptversammlung der Winzer. Neben dem geringen Weinabsatz und dem zusätzlichen Personalaufwand sei in diesem Jahr auch negativ zu buche geschlagen, dass der geplante Winzerhallenhock ausfallen musste. Der Vorsitzende gewann der Pandemie aber auch etwas Gutes ab: So konnte die Weinprinzessin Lisa Bader aus Hugsweier ihr Amt ein weiteres Jahr ausüben.

Ein knappes Dutzend der Mitglieder aus Hugsweier, Lahr, Dinglingen und Mietersheim hatten sich unter Beachtung der Corona-Regeln zur Versammlung eingefunden. Vertreter des Badischen Winzerkellers und des Genossenschaftsverbandes waren entschuldigt. Dafür hieß Kempf OB Markus Ibert und Ortsvorsteher Georg Bader besonders willkommen.

In seinem Bericht ging Kempf auf sieben Prämierungen der WG-Weine ein. So erreichten zwei Spätburgunder Rotweine des Jahrgangs 2018 Silbermedaillen bei der Bundesweinprämierung und gleich drei Goldmedaillen gab es für den Spätburgunder Weißherbst 2018 und für Spätburgunder Rotweine bei der Landeswein-Prämierung.

Weniger Mitglieder teilen sich die Geschäftsanteile

Der Vorsitzende sprach anschließend über die Erntemengen der vergangenen beiden Jahre. Sie lagen bei 224.5 Tonnen (2019) und bei etwas geringerer Anbaufläche im Jahr 2020 bei 208,3 Tonnen. Innerhalb der Rebsorten gab es zudem Verschiebungen.

Während 2019 die Spätburgunder-Traube mit 93,5 Tonnen klar an der Spitze und die Müller-Thurgau-Traube mit 63,1 Tonnen ebenso deutlich auf Platz zwei lag, wurden die Abstände 2020 mit 74,5 Tonnen für den Spätburgunder und 72,3 Tonnen Müller-Thurgau deutlich geringer.

Zu den wichtigen angebauten Rebsorten gehören Grauer Burgunder, Weißer Burgunder, Auxerrois und Chardonnay, wobei die beiden zuletzt genannten Sorten im vergangenen Herbst bessere Erträge gegenüber dem Vorjahr brachten.

Nach den Ausführungen von Kempf stellte Martin Gässler die Bilanz und die Zahlen des Jahresabschlusses 2019/20 vor. Der Mitgliederzahlen haben sich auf 24 verringert, die über 56 Geschäftsanteile verfügen. Gässler bedauerte, dass der Winzerhallenhock coronabedingt ausfallen musste.

Dieser Ausfall sei mitverantwortlich für einen geringen Jahresverlust. Er erwähnte abschließend, dass die kaufmännische Angestellte Anja Weber seit Jahresfrist in Teilzeit bei der WG tätig sei.

Aufsichtsratsvorsitzender Georg Bader berichtete über vier Sitzungen mit dem Vorstand. Er erläuterte einen umfangreich Bericht über die vereinfachte Prüfung der WG, die mit einem positiven Ergebnis endete. Genossenschaftsmitglied Herbert Weis entlastete die Führungsgremien der WG.

In seinem Grußwort bedankte sich OB Ibert bei den Mitgliedern der Winzergenossenschaft für ihren Beitrag für Wirtschaft und Vereinsleben, aber auch für ihr Engagement für die Natur und das Landschaftsbild. "Ihr seid gut aufgestellt und so werdet ihr auch die ärgerliche Coronazeit überstehen", so das Lahrer Stadtoberhaupt.

Aufsichtsrat der WG Lahr bleibt in alter Konstellation

Ortsvorsteher Georg Bader überbrachte die Grüße von Ortsverwaltung und Ortschaftsrat, ehe der Vorsitzende Kempf noch darauf hinwies, dass der nächste Winzerhallenhock auf den 6. Juni 2021 terminiert ist. Der Aufsichtsrat der WG Lahr bleibt in seiner alten Konstellation erhalten. Bei der Hauptversammlung wurden Georg Bader, Roland Noll und Fritz Ernst einstimmig in ihren Ämtern bestätigt.