Hugsweier/Lahr - Winzer sind von der Witterung und den damit möglichen Beeinträchtigungen im Wachstum, im Reifungsprozess, bei Pflanzenkrankheiten und Schädlingsbefall abhängig. Wie sehr, zeigen die Leseergebnisse der zurückliegenden beiden Jahre.

2018 gab es auch für die zur Lahrer Winzergenossenschaft zählenden Mitglieder aus Hugsweier, Lahr und Mietersheim mit insgesamt 334 349 Kilogramm Trauben ein außergewöhnlich hohes Ergebnis; 2019 wurden dagegen 224 526 Kilogramm abgeliefert, was eher einem normalen Herbst entspricht.

Der Vorsitzende Gerhard Kempf und Vorstandsmitglied Roland Noll überreichten bei der Hauptversammlung im evangelischen Gemeindehaus Hugsweier der amtierenden Breisgauer Weinprinzessin Lisa Bader ein Geschenk. Ihr Konterfei ziert nun außerdem als Flaschenetikett einen 2018er Weißburgunder.

Der Vorsitzende hieß Vorstandsmitglied Eckart Escher vom Badischen Winzerkeller und Weinbauberater Johannes Werner vom Landratsamt des Ortenaukreises willkommen. Eingangs erwähnte Kempf, dass für den aus Altersgründen ausgeschiedenen Herbert Weis Bernd nun Foßler in den Vorstand gewählt wurde. Die Zahl der Mitglieder hat sich auf 25 erhöht, die über 58 Geschäftsanteile verfügen. Positiv sei der Winzerhallen-Hock verlaufen. Kempf bedankte sich bei allen Helfern und der Dinglinger Musikkapelle und lud gleich zum nächsten Hock am 14. Juni 2020 ein.

Die WG Lahr hat wieder einige Prämierungen erhalten: Bei der Bundesweinprämierung gab es Silber für einen Spätburgunder trocken 2017, Bronze für einen Auxerrois trocken 2018 und einen Spätburgunder Weißherbst 2017. Gold gab es bei der Landesweinprämierung ebenfalls für den 2017er Weißherbst und den 2018er Auxerrois. Schließlich noch Silber für den Grauen Burgunder Kabinett trocken 2018 und den 2018er Chardonnay trocken. An fünf Standorten wird der Wein vom Schutterlindenberg vermarktet.

Vorsitzender Kempf ging noch auf den gut organisierten Leseplan 2019 ein und erwähnte die gute Mitarbeit der Mitglieder bei der vergangenen Herbstabwicklung, womit die Erfassungskosten gesenkt werden konnten. Er bedankte sich bei Anja Weber, die als wichtiges Bindeglied zwischen der Winzergenossenschaft und dem Winzerkeller gute Arbeit leiste.

Anschließend wurden der Geschäftsbericht des Vorstands und die Vorlage des Jahresabschlusses für 2017/2018, die Zahlen der Bilanz und die Verwendung des Jahresüberschusses einstimmig genehmigt. Aufsichtsratsvorsitzender Georg Bader konnte einen positiven Bericht über die Prüftätigkeit des Gremiums geben, und Mitglied Hans Schiff beantragte die dann einstimmig erfolgte Entlastung von Geschäftsführer, Vorstand und Aufsichtsrat. Einvernehmlich war auch die Satzungsänderung, wonach es künftig keine Altersgrenze für Gremiumsmitglieder geben wird.

Der Vorstand des Badischen Winzerkellers, Eckart Escher, gab danach Einblicke in die Marktsituation. Versuche, eine Anhebung der Preise zu erzielen um dadurch auch die Auszahlungspreise zu erhöhen, gestalten sich als sehr schwierig. Die Verbraucher und die Discounter wollen am günstigen Preisniveau festhalten. Zum Abschluss gab der Weinbauberater vom Landratsamt Ortenaukreis, Johannes Werner, einen detaillierten Bericht über die Witterungsverhältnisse im Berichtszeitraum und die möglichen Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen.

Die Erntemengen im Vergleich

Vorsitzender Kempf nannte die Erntemengen und die Oechslegrade für 2019 (in Klammern die Zahlen von 2018):   1. Spätburgunder: 93 574 Kilogramm, Oechsle 87˚ (133 973, 101˚)   2. Müller-Thurgau: 63 149, 83° (101 921, 83°)   3. Ruländer: 33 132, 94° (55 308, 99°)   4. Weißburgunder: 15 199, 88° (11 588, 102°)   5. Auxerrois: 2176, 84° (3546, 93°)   6. Chardonnay: 1968, 96° (3546, 97°)   Andere Sorten: 15 328 (24 432)