Hobbygärtner, die bereits an der jährlichen Aktion "Offene Gartentür" teilgenommen haben, bepflanzten einen Kleingarten. Dieser wird ebenfalls Teil des Ortenaukreis-Auftritts bei der Landesgartenschau in Lahr. Foto: Landratsamt

Ortenaukreis macht mit eigenem Areal und 200 Veranstaltungen auf sich aufmerksam

Auf einem eigenen Areal direkt am See präsentieren sich der Ortenaukreis, seine Partner sowie die Städte und Gemeinden bei der Landesgartenschau in Lahr. In zwei Pavillons und auf weiteren Aktionsflächen soll es mehr als 200 Veranstaltungen geben.

Ortenau/Lahr. Den Beitrag des Ortenaukreises zur Landesgartenschau stellten die Tourismusbeauftragte im Landratsamt, Sandra Bequier, und Holger Schütz, Leiter des Amts für Waldwirtschaft, nun bei der Kreistagssitzung vor.

Tourismus ist Schwerpunkt

"Die Landesgartenschau wird Tausende Besucher aus ganz Deutschland und auch aus dem Ausland anlocken", so Landrat Frank Scherer. "Wir haben die große Chance, den Ortenaukreis von seiner besten Seite zu zeigen und bekannt zu machen. Wem es hier gefällt, der kommt wieder." So ist der Tourismus ein Schwerpunktthema, wie Bequier berichtete. Die Gäste können etwa auf einem großen Bildschirm einen eigens produzierten Film über den Ortenaukreis sowie Beiträge der Städte, Gemeinden und Partner anschauen. Dafür laden auf einer Sandfläche vor dem Landkreis-Pavillon direkt am Seeufer rund 70 Liegestühle zum Verweilen ein, die von den Städten und Gemeinden des Kreises und weiteren Partnern unterschiedlich gestaltet wurden.

Platz für die Kommunen

Die kleine Bühne im Pavillon selbst soll Schauplatz für Vorführungen und Veranstaltungen werden – etwa vom Ernährungszentrum oder der Abfallwirtschaft. "Der Holzpavillon bietet auch Platz für wechselnde Ausstellungen", so Bequier. Ebenso könnten dort die Städte und Gemeinden ihre touristischen und kulturellen Attraktionen präsentieren. Der Landkreis-Pavillon werde nach der Gartenschau voraussichtlich im Freilichtmuseum Vogtsbauernhof eine Verwendung finden.

"Die Veranstaltungsreihe ›Dort –Donnerstags in der Ortenau‹ wird ebenfalls auf dem Gelände stattfinden. Und jeden zweiten Mittwoch wird es Vorträge zu Gartenthemen geben", so die Tourimusbeauftragte. Beim "Regionalen Picknick" sollen die Besucher zudem an sechs Sonntagen Spezialitäten aus der Region verkosten können.

Partner stellen sich vor

Auf dem Gelände des Kreises erhalten auch Partner wie der Naturpark, der Nationalpark, das Naturzentrum Rheinauen, die Dorotheenhütte, das DRK, das THW, die Bergwacht und die Feuerwehr Raum, sich darzustellen. Der Naturpark stellt etwa zusammen mit dem Landesverband Badischer Imker das Projekt "Blühender Naturpark" vor. Auf einer Fläche von etwa 40 Quadratmetern sollen heimische Wildblumensamen ausgesät werden – unter anderem um die Besucher so auf Probleme wie das Bienensterben aufmerksam zu machen, wie Bequier erläuterte. Denn eine blühende Wildblumenwiese sei nicht nur schön, sondern auch Lebensraum für gefährdete Tierarten.

Auch Teilnehmer der jährlich vom Landratsamt ausgerichteten Aktion "Offene Gartentür" sind beteiligt: In Zusammenarbeit mit dem Amt für Landwirtschaft gestalten sie einen Kleingarten mit Umzäunung und vielfältiger Staudenbepflanzung. Eine überdachte Schauwand mit 24 Türen, die geöffnet werden können, soll überraschende Informationen zum Thema Garten bieten.

Infos zur Landwirtschaft

Dem Thema Landwirtschaft wird ebenfalls Platz eingeräumt: In Kleinparzellen würden 26 landwirtschaftlich bedeutsame Kulturen vorgestellt, die typisch für die Ortenau seien oder die Grundlage von Nahrungs- und Futtermitteln sowie von nachwachsenden Rohstoffen bildeten. Auch regelmäßige Führungen und Aktionstage im Kreispavillon und an den Lernfeldern sind geplant. Stadt- und Gemeindegärtner, das Umweltamt der Stadt Lahr, Baumpfleger sowie die Beratungsstelle für Obst- und Gartenbau des Kreises haben zudem zehn Infotafeln mit Bildern und Texten zum Baumschnitt entworfen. Hauptthema sei der unsachgemäße Schnitt und dessen zerstörerische Wirkung auf die Bäume.

Vogtsbauernhof ist dabei

Im östlichen Geländeteil baut das Freilichtmuseum Vogtsbauernhof "Woodhenge" auf – in Anlehnung an die mythische Stätte "Stonehenge". Zwei ineinander greifende Ring-Segmente bilden ein eigenes Kalenderwerk aus zwölf Einheiten, die für den bäuerlichen Jahreslauf stehen. Sie sind in ihrer Mitte durch handwerkliche Elemente (Fenster, Türen, Schindelwand) sowie durch bedruckte Glastafeln mit Motiven aus dem Museum verbunden. Die Installation besteht aus dem eines abgerissenen, 100 Jahre alten Schwarzwaldhofs, wie Bequier berichtete. "Woodhenge" sei das Eingangsportal in den Bereich des Landkreises und ebenfalls Schauplatz regelmäßiger Vorführungen und Mitmachaktivitäten.

INFO

Welt des Walds

Eine Dauerausstellung mit Wochenendprogramm bietet die Forstarena mit großem Pavillon und einer Aktionsfläche. Dort soll es um die Waldvielfalt gehen, die im Ortenaukreis von den Rheinauen bis in den Schwarzwald besonders gegeben sei, so Forstamtsleiter Schütz. Die Bäume, Pflanzen und Tiere dieser Wälder, die Heil- und Nahrungsmittel, die sie hervorbringen, aber auch die Schutz- und Erholungsfunktion des Waldes seien in diesem Bereich Themen. "Eine besondere Attraktion wird es für Kinder geben", verspricht Schütz. "Sie können im Außengelände in einer hölzernen Floßbahn selbst gebaute Flöße durch die Waldlandschaften des Ortenaukreises fahren lassen."