Die Mitglieder des insgesamt neunköpfigen Ensembles gaben auf der Bühne alles. Foto: Haberer

Reihe "Pop & Poesie" begeistert Besucher der LGS. Ensemble liefert Song-Bedeutungen gleich mit

Lahr - Radiomann Matthias Holtmann und das Format "Pop & Poesie in Concert" haben am Mittwoch weit mehr als 1000 Besucher auf das LGS-Gelände gelockt. Dabei wurden die größten Hits der Popgeschichte mit einem besonderen Kniff präsentiert.

Holtmann ist ebenso Kult wie die mit seinem neunköpfigen Ensemble auf de Bühne gebrachte Show, die nicht einfach nur die größten Hits der Popgeschichte aneinanderreiht. "Pop & Poesie in Concert" setzt sich immer auch inhaltlich mit all den Songtexten auseinander, die jeder mitsingen kann. Es geht um die Geschichte hinter den Songs und ihre von Holtmann übersetzten Texte. Teilweise szenisch aufbereitet werden sie von Jochen Stöckle und Simone von Racknitz-Luick, manchmal auch von Holtmann selbst, vorgetragen, bevor dann die Band mit dem Song selbst in die Vollen geht. Es ist ein schwungvolles, überaus spritziges Format, das immer wieder für ein volles Haus und ein begeistert mitgehendes Publikum sorgt.

Am Mittwochabend haben Matthias Holtmann und seine Truppe nun erstmals in Lahr ihre Visitenkarte abgeben und weit mehr als 1000 Besucher auf das Gelände der Landesgartenschau gelockt. Gut zweieinhalb Stunden lang turnten sie durch de Annalen der Popgeschichte, servierten Pop- und Rockklassiker, anrührende Balladen, erdigen Blues und schwungvolle Soulnummern. Holtmann schlüpfte in die Rolle eines eloquent plaudernden Moderators, der Süffisantes aus dem Radioalltag mit tiefen Einblicken in das Musikgeschäft verknüpfte. "Man habe das Programm der letzten Tage überprüft und leider keine Anleihen bei der Musik der Hottentotten gefunden", beantwortete er die wütende Mail eines Zuhörers.

Von Alexander Kraus und der immer wieder großartig auftrumpfenden Britta Medeiros angestimmt, verzauberten Klassiker von Steve Winwood und den Rolling Stones, von Steppenwolf, Abba oder auch AC/DC. John Denvers "I‘m leaving on a Jet Plane" berührte ebenso wie Bob Geldofs Song "I don’t like Mondays" aus dem Jahr 1979. Er geht ganz schön unter die Haut, wenn klar wird, dass er Jahrzehnte zurückliegende, von einem Mädchen verübte Gewaltexzesse an einer amerikanischen Schule beschreibt. Eher unterhaltsam dagegen die Botschaften von Songs wie "Born to be wild" oder "Highway to Hell", die einfach den zügellosen Seiten des Lebens ein Denkmal gesetzt haben.