Die BUND-Ortsgruppe Lahr hat einen neuen Vorstand (von links): Der bisherige Vorsitzende Ulirch Sand, seine Nachfolgerin Katinka Mangei und der neue Rechner Rudolf Beiser. Foto: Mühl

BUND-Ortsgruppe moniert Zerschneidung der Landschaft / Katinka Mangei neue Vorsitzende

Lahr - Die 1982 gegründete Lahrer Ortsgruppe des Bunds für Umwelt und Naturschutz (BUND) hat eine neue Vorsitzende, Katinka Mangei. Die Mitglieder kritisierten die geplante neue Kreisstraße.

Katinka Mangei, bisherige Rechnerin, folgt auf Ulrich Sand, der nach 25 Jahren in der ersten Reihe nun neuer Stellvertreter ist. Das Amt des Kassierers übernahm ebenfalls neu Rudolf Beiser. Die langjährige Schriftführerin Ingrid Scharff stellte sich nicht mehr zur Wiederwahl.

Wie bisher schon will die Ortsgruppe auch künftig zwei zentrale Verkehrsprojekte kritisch begleiten. Zum einen die Schutter-Parallele, zu der jedoch schon längere Zeit kein neuer Planungsstand mehr bekannt geworden sei. Zweiter Schwerpunkt ist die neue Kreisstraße zwischen Ringsheim und Lahr. Beide Projekte werden von der Ortsgruppe äußerst skeptisch betrachtet. Die Schutter-Parallele ist laut Sand "nicht gut zu verantworten", die Kreisstraße werde "quer durch die Landschaft geplant". Gerade in Zeiten der Verkehrswende sei diese Art der Planung "ein mehr als fatales Signal", wie es die Versammlung ausdrückte. Grünen-Gemeinderätin Dorothee Granderath sah bei der Kreisstraße eine Reihe von Punkten, die kritische Begleitung und das Wachhalten im politischen Diskurs lohnten. Abgeschlossen sei dass Kapitel längst nicht.

Die Ortsgruppe blickte auf zwei Geschäftsjahre zurück. Katinka Mangei konnte für 2019 und 2020 in ihrem Kassenbericht jeweils einen kleinen Überschuss vermelden. Insgesamt stehe die Ortsgruppe auf soliden Beinen.

Beteiligung am Lahrer Repair-Café

Ulrich Sands Geschäftsbericht fiel aufgrund der Pandemie zumindest für 2020 schmal aus. Dank vielfältiger Bemühungen verschiedener Gruppen sei es gelungen, über einen längeren Prozess hinweg Verbesserungen für Lahrs Verkehr zu erreichen. Das Thema Radverkehr werde ernster genommen. Auch im Bereich ÖPNV sei es gelungen, Vorschläge für den Verkehrs-Entwicklungsplan einzubringen. "Es bleibt allerdings noch genug zu tun", merkte Sand an. Gerade Punkte wie die Bustaktung, die Bus-Bevorrechtigung an Ampeln oder der Ausbau von Verbindungen in Richtung Schuttertal seien wichtige Aspekte.

Katinka Mangei ging auf das 2019 gestartete "Garten KunterBUND"-Projekt ein. Hier konnten 2019 noch Veranstaltungen wie Samen-Tauschtag, Erntedank und die Einrichtung von Insektenhotels gefeiert werden. 2020 fielen Veranstaltungen flach, der Garten werde aber weiter bewirtschaftet. Drei Parzellen konnten zur Einzelbetreuung vergeben werden.

Vorgestellt wurden daneben Details zur Biotop-Pflege und aus der Arbeit der "Insektengruppe" um Rudolf Beiser. Hier will man sich künftig verstärkt im Bereich Hecken als natürlicher Lebensraum für Vögel und Insekten engagieren. Weiteres Projekt der 127 Mitglieder und 217 Förderer zählenden Ortsgruppe ist die Beteiligung am Lahrer Repair-Café, das nun mit Einschränkungen wieder stattfinden kann. Zudem sind Vertreter in städtischen Gremien wie Umwelt-Ausschuss oder Verkehrsbeirat vertreten.

Im Ausblick kündigte Mangei an, Ziel der Ortsgruppe müsse es sein, künftig wieder stärker auf sich aufmerksam zu machen, die Arbeit wieder anzukurbeln. Dazu sollen auch die monatlichen Treffen wieder stattfinden.

Aktionstag für Nachhaltigkeit

Die Versammlung beschloss, sich am ersten Lahrer Nachhaltigkeits-Aktionstag am Samstag, 9. Oktober, von 10 bis 14 Uhr in der Innenstadt zu beteiligen. Geplant sind Mitmachaktionen und Info-Stände zu den Themen Nachhaltigkeit, Klimaschutz, Urban Gardening, Fairtrade-Stadt oder Fridays for Future.