Will bei der OB-Wahl nicht mit Plakaten werben: Lukas Oßwald. Im Mai bei der Kommunalwahl war das noch anders. Foto: jöb

OB-Wahlkampf: Kandidat der Linken erklärt seine Gründe / "Wenig Einfluss auf die Abstimmung"

Lahr - Zur OB-Wahl in Lahr werden weniger Wahlplakate aufgehängt als möglich: Linken-Kandidat Lukas Oßwald verzichtet ganz bewusst auf diese Werbemöglichkeit. Das teilte der Kandidat jetzt gegenüber unserer Redaktion mit. Er hätte, wie alle anderen bisher vier Mitbewerber auch, bis zu 200 Schilder im Stadtgebiet aufhängen können.

Lukas Oßwald war in Urlaub und reagiert deshalb erst jetzt auf eine LZ-Anfrage. "Seit rund zehn Jahren bestreite ich Wahlkämpfe aller Art und habe schon viele hundert Plakate gekleistert, auf- und abgehängt. Nach langem Überlegen habe ich mich dafür entschieden, diesmal keine Wahlplakate aufzuhängen", sagt der Kandidat. Bei der OB-Wahl habe er das alleinige Entscheidungsrecht, im Gegensatz zu anderen Wahlen. Bei der Kommunalwahl im Mai noch hatte Oßwald für die Linken Plakate mit den drei Spitzenkandidaten der Linken geklebt, sein eigenes Konterfei eingeschlossen.

Plakatwände könnten eine Lösung sein

Er erklärt, warum er jetzt verzichtet: "Chancengleichheit ist nur dann gegeben, wenn alle Kandidaten in der gleichen Größe plakatieren. Wenn fünf Kandidaten in der Stadt und in den Umlandgemeinden im Format DIN A O plakatieren würden, wäre das nach meinem Empfinden kontraproduktiv. Es wird schlicht zuviel und sieht einfach nicht mehr schön aus."

Plakatwände wie etwa in Friesenheim wären für ihn eine überlegenswerte Alternative für die Zukunft. Oßwald glaubt nicht, dass die Attraktivität der OB-Wahl durch "einen solchen Plakatwald gesteigert wird", das Gegenteil sei der Fall.

Er hat noch mehr Gründe gegen Plakate: "Ich möchte keine Kunststoffplakate drucken lassen. In Zeiten von Klimadiskussion, Umweltverschmutzung durch Mikroplastik und Müll, will ich mit dieser Entscheidung bewusst auch ein Zeichen setzen. Gekleisterte Plakate halten leider heftigen Regengüssen nicht stand." Diese Erfahrung hatten auch die Linken im vergangenen Mai machen müssen. Da hingen Papierplakate schlapp von den Masten.

Es sei auch ein erheblicher Aufwand. Man müsse die Standorte kontrollieren und zerstörte Wahlplakate immer wieder ersetzen. Vandalismus mache hier allen zu schaffen. Und zuletzt: "Ich glaube nicht, dass Wahlplakate wirklich großen Einfluss auf die Wahl haben werden."