Der HC Lahr ist mit einer 4:5-Niederlage gegen die FT Freiburg II aus der ersten Verbandsliga abgestiegen. Foto: Künstle Foto: Lahrer Zeitung

Hockey: HC Lahr verliert 4:5 gegen Freiburg und verlässt 1. Verbandsliga / Bornemann greift Bietigheim an

Der HC Lahr ist mit einer 4:5-Niederlage gegen die FT Freiburg aus der 1. Verbandsliga abgestiegen, da der VfB Stuttgart zeitgleich gegen den Bietigheimer HTC gewann. HC-Trainer Jochen Bornemann erhob daraufhin schwere Vorwürfe.

1. Verbandsliga, Männer: HC Lahr - FT 1844 Freiburg 4:5 (1:3). Es waren bange Minuten für den HC Lahr in der Sporthalle am Bürgerpark nach der knappen Niederlage gegen Freiburg. Auch der Blick von Bornemann ging direkt nach der Schlusssirene auf sein Handy. Erst knapp eine Viertelstunde später machte die Nachricht die Runde, dass der VfB Stuttgart gegen Bietigheim 5:4 gewonnen hatte. Der Abstieg der Lahrer war besiegelt – und Bornemann außer sich.

Dabei war es nicht in erster Linie die Niederlage seiner Mannschaft gegen Freiburg, die den Trainer aufregte, sondern das verlorene Match der Bietigheimer. "Die gewinnen vor wenigen Tagen gegen Freiburg mit 7:4, setzen dann diesen Instagram-Post ab und verlieren gegen Stuttgart. Das ist für mich Wettbewerbsverzerrung", so der HC-Trainer.

Auf Instagram hatten die Bietigheimer eine Umfrage erstellt und die Follower gefragt, ob die erste oder zweite Mannschaft gegen den VfB Stuttgart spielen solle. Der Post war auch an den HC Lahr adressiert. "So ein Post ist doch dann, egal ob es witzig gemeint ist oder nicht, in den Köpfen der Spieler drin. Das geht nicht und ist kein sauberer Sport", kritisiert Bornemann. Mit so einer Aktion impliziere man, gegen Stuttgart absichtlich nicht mit dem besten Personal zu spielen. Die Umfrage ist mittlerweile auf Instagram nicht mehr zu finden.

Nach den Vorwürfen in Richtung Bietigheim nahm Bornemann auch seine Mannschaft nach dem Abstieg nicht aus der Kritik. "Natürlich müssen wir die Schuld bei uns suchen. Wir sind erst die letzten drei bis vier Spiele ins Rollen gekommen. Ich habe schon länger darauf hingewiesen, dass wir beispielsweise konditionell besser werden müssen. Ich wurde damit aber nicht gehört", sagt Bornemann. Der Abstieg sei für den Verein ein "Absturz".

Zwei schnelle Gegentore nach Strafecken

Beinahe hätte sein Team den Niedergang in die zweite Verbandsliga aus eigener Kraft vermieden. Knapp 70 Zuschauer sahen allerdings zunächst einen Fehlstart der Lahrer. Schon nach zwei Minuten brachte Jonathan Vogt die Gäste in Führung. Allerdings erholten sich die Lahrer zügig vom ersten Rückschlag. Carsten Schultheiß prüfte nach fünf Minuten den Freiburger Keeper und bis zur elften Spielminute waren die Lahrer nahezu gleichauf mit dem Tabellenführer und klarem Favoriten.

Doch zwei Strafecken warfen den HC anschließend wieder zurück. Die Erste verwandelte Tobias Wagner (11.) und kurz darauf traf Patrick Schütze für die Gäste. Insgesamt kassierten die Lahrer zu viele Strafecken, die wiederholt in höchster Not abgewehrt wurden.

Freiburger Schlussmann vereitelt viele Chancen

Nach dem 0:3 folgte die erste Auszeit. "Wir müssen alle mit nach vorne gehen, nicht immer nur mit zwei bis drei Spielern", forderte Bornemann von seiner Mannschaft. Der HC hörte auf den Coach und presste die Freiburger schon früh in ihrer eigenen Hälfte. Als Lohn für die Mühen sprang das 1:3 durch Nils vom Felde heraus (17.). Bis zur Pause erspielten sich die Lahrer mehrere gute Gelegenheiten, die Freiburgs Keeper allesamt entschärfte. In der Defensive blieb der HC allerdings weiter anfällig, kassierte viele Strafecken gegen sich und hatte Glück, dass die FT einen Siebenmeter verschoss. Mit einem 1:3-Rückstand ging es in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel hatten die Lahrer zwar mehr Ballbesitz, kamen aber erst nach acht Minuten wieder gefährlich vor das Gästetor. Erst stand noch der Pfosten im Weg, ehe Kai Peterke nach einer Strafecke zum 2:3 einnetzte (39.). Lahr war nun drauf und dran, den Ausgleich zu erzielen, Peterke und vom Felde fanden ihren Meister allerdings wiederholt im Freiburger Schlussmann, der zwei Schüsse hintereinander parierte. Auf der anderen Seite musste HC-Keeper Tobias Blohorn den Schuss von Schütze passieren lassen – 2:4 (49.).

Trotz des Rückstands steckte der HC nicht auf und kam nach einer Strafecke durch vom Felde noch einmal heran (54.). Gerade als die Zuschauer damit begonnen, ihren Verein noch einmal lautstark anzufeuern, versetzte Linus Ziegler der Euphorie mit seinem Treffer zum 3:5 einen jähen Dämpfer (56.). Bornemann reagierte, nahm Keeper Blohorn raus und setzte mit sechs Feldspielern auf volle Offensive. Mehr als das 4:5 durch vom Felde (59.) sprang jedoch nicht mehr heraus. "Ich brauche jetzt erst einmal eine Pause", meinte Bornemann nach dem nervenaufreibenden Abstieg.