Im letzten Drittel hakt es beim SC Lahr (in Blau) – hier in der Partie gegen Oberachern – noch ein wenig. Trainer Oliver Dewes will daher in den kommenden zwei Wochen bis zum Saisonstart daran arbeiten, dass seine Spieler vor dem Tor gradliniger und zielstrebiger agieren.Foto: Künstle Foto: Lahrer Zeitung

Verbandsliga: SC Lahr hat nach frühem Pokal-Aus zwei Wochen Zeit, um Chancenverwertung zu verbessern

Für den SC Lahr ist die Pokalrunde 2020/21 schon früh beendet. Vor dem Saisonstart in zwei Wochen steht kein weiteres Pflichtspiel auf dem Programm. Daher will Coach Oliver Dewes im Training an der Durchschlagskraft arbeiten.

Es gibt Spiele, in denen steht ein Torwart die gesamte Zeit über im Mittelpunkt. Und es gibt Spiele, da bekommt ein Keeper fast 90 Minuten lang nichts aufs Tor. Omar Bounatouf vom SC Lahr erlebte am Mittwoch ein Spiel der zweiten Kategorie. Nahezu 80 Prozent Ballbesitz hatte sein Team in der ersten Pokalrunde gegen Würmersheim, die Defensivabteilung war kaum gefordert. Und dennoch musste Bounatouf kurz vor Ende des Spiels einmal hinter sich greifen. Nach einem Rückpass verlor er den Ball an den Gegner, beim Versuch ihn zurückzuerobern verursachte den entscheidenden Elfmeter, den David Voß zum 1:0-Entstand für den Landesligisten verwandelte.

80 Prozent Ballbesitz, aber keine Tore

Seinem Keeper die alleinige Schuld am Ausscheiden wollte SC-Trainer Oliver Dewes am Tag nach dem Spiel jedoch definitiv nicht geben. "Schlussendlich hatten wir fast 80 Prozent Ballbesitz, aber wir waren vorne nicht durchschlagskräftig und zwingend genug", sagte Dewes. "Wenn die Stürmer zwei Tore machen, kann sich der Torwart auch einen Fehler erlauben", rechnete er vor.

Genau da lag jedoch am Mittwoch das Problem: Im letzten Spielfelddrittel blieb der SC Lahr zu harmlos. "Zielstrebigkeit, Gradlinigkeit, Durchschlagskraft" – all das habe ein wenig gefehlt, so Dewes. Bereits in den Spielen gegen Oberachern (Pokal-Halbfinale 2019/20, 1:3) und gegen Linx (Testspiel, 1:1) kombinierte der Sportclub sich schön vors gegnerische Tor, im Abschluss jedoch haperte es ein wenig.

Von einem Fehlstart in die Saison will er jedoch noch nichts wissen. "Mich interessiert viel mehr, dass wir gradliniger vorm Tor spielen." Die Offensive wird daher wohl auch am Samstag, wenn der SC trainieren wird, im Mittelpunkt stehen. Denn ein Testspiel hatte man natürlich für das Wochenende nicht vereinbart, der Plan sah ja eigentlich die zweite Hauptrunde vor. Doch es kam anders. "Natürlich ist es schade, dass wir im Pokal draußen sind – aber nicht nur deshalb liegt das Hauptaugenmerk auf der Liga", richtete Dewes am Donnerstag seinen Fokus bereits auf die Saison, die für den SC am 29. August mit der Partie in Waldkirch startet.

Torwartfrage ist noch nicht entschieden

Bis dahin sind also noch 14 Tage Zeit, um an der Chancenverwertung und der Durchschlagskraft zu arbeiten. Und auch in der Defensive ist noch nicht alles klar. Eine klare Entscheidung, wer im Tor die Nummer eins ist, gibt es noch nicht. In der nächsten Zeit will Dewes sich hier aber festlegen, welcher der drei jungen Keeper Bounatouf, Lion Wellnitz und Jona Leptig Stammkeeper – und damit Nachfolger von Jonas Witt – wird.

Dass dieser jedoch nicht direkt eins zu eins ersetzt werden kann, ist klar – und wird von Dewes auch nicht gefordert. "Jonas Witt hat auch eineinhalb bis zwei Jahre gebraucht", will er den jungen Keepern Zeit geben.

Deutlich weniger Zeit dürfte die Offensive haben, um die geforderte Durchschlagskraft zu entwickeln. "Irgendwann können wir nicht mehr sagen, dass es toll ist, dass wir uns die Chancen rausspielen", fordert Dewes daher mehr "klare Abschlüsse" von seinem Team. Der erste Grundstein dafür soll bereits am Samstagmorgen in einem "ordentlichen Training" gelegt werden.