Der französische Hochgeschwindigkeitszug TGV hält am 9. Dezember erstmals in Lahr. Foto: SNCF

Direktverbindung in die Stadt an der Seine ab dem 9. Dezember. Einfache Fahrt kostet ab 40 Euro

Lahr - Nach dem Wechsel zum Winterfahrplan wird der Lahrer Bahnhof Teil des internationalen Schnellverkehrsnetzes. Sechsmal in der Woche wird der Hochgeschwindigkeitszug TGV dann von hier direkt nach Paris fahren und dafür nur zwei Stunden und 29 Minuten benötigen. Das erste Mal wird es am Sonntag, 9. Dezember, möglich sein, mit der Bahn ohne umzusteigen von der Schächtilistadt in die Metropole an der Seine zu gelangen.

Der Highspeed-Zug fährt sonntags um 7 Uhr in Freiburg los, macht einen Halt in Emmendingen und lässt es auch sonst anfangs gemütlich angehen. Nach 33 Minuten ist Lahr erreicht, von wo der TGV um 7.36 Uhr weiter nach Offenburg (7.48 Uhr) und Straßburg (8.13 Uhr) fährt. Nach einem siebenminütigen Halt in Straßburg darf der Hochgeschwindigkeitszug dann richtig aufdrehen. Die Maschine entfaltet jetzt ihre volle Kraft und bewältigt die knapp 500 Kilometer von dort bis nach Paris ohne weiteren Stopp in einer Stunde und 46 Minuten. Ein Tempo von 320 in der Spitze macht’s möglich. Ankunft in Paris ist sonntags um 10.05 Uhr.

Werktags fährt der TGV bereits um 6.56 Uhr in Lahr los und kommt um 9.35 Uhr in der Stadt der Liebe an. Zurück geht’s vom Pariser Ostbahnhof jeweils um 17.25 Uhr; Ankunft in Lahr ist um 20 Uhr.

Auf der Internetseite der französischen Staatsbahn SNCF sind die Direktanbindungen von Lahr nach Paris seit Donnerstagmorgen gelistet. Unter der Woche kostet die einfache Fahrt mit dem TGV von Lahr in die Seine-Stadt 48 Euro, wieder zurück geht’s für 40 Euro. Die Preise am Sonntag weichen davon leicht ab, für die flotte Fahrt werden am Wochenende hin 41 und zurück 56 Euro fällig.

Reisenden steht die Verbindung täglich außer samstags zur Verfügung. Dabei dürfen sich die Passagiere nicht nur auf eine schnelle, sondern auch auf eine komfortable Reise freuen. Der Zug ist innen zwar nicht luxuriös ausgestattet, bietet aber ein ruckelfreies, sanftes Fahrgefühl, während er durch eine meist flache und leere Landschaft gleitet. Viel zu sehen gibt’s zwischen Straßburg und Paris nicht.

Dafür ist der Kontrast um so größer, wenn die Passagiere in Paris-Ost aussteigen und den Trubel einer Metropole erleben. Jährlich kommen 34 Millionen Fahrgäste in dem Kopfbahnhof an.

Die Politik hat auf die Nachricht des TGV-Halts in Lahr mit Freude reagiert. "Für die Mittelzentren Emmendingen und Lahr ist das eine tolle Aufwertung der Verkehrsbeziehungen", hebt etwa der Abgeordnete Peter Weiß hervor. OB Wolfgang G. Müller wertet den TGV-Stopp in Lahr als "Zeichen für die wirtschaftliche Vitalität der Region" – immerhin verspreche sich die SNCF davon erhöhte Fahrgastzahlen. Laut OB ist es ein "Gewinn an Zentralität" für die Stadt, deren Bürger dadurch erleichterten Zugriff auf viele interessante Zugverbindungen hätten – von Paris aus fährt etwa der TGV "Eurostar" in kaum mehr als zwei Stunden nach London, stellt Müller fest. Der TGV-Halt werte die exzellenten Verkehrsverbindungen von Lahr weiter auf und eröffne seinen Bürgern viele Optionen.