Thi Dai Trang Ngyen (rechts) bereitet den Tee zu. Foto: Baublies Foto: Lahrer Zeitung

Interkulturelle Tage: Lahrer genießen spezielle Zeremonie

Lahr. Im Rahmen der interkulturellen Tage haben Sugirtha Navarathinam (Sri Lanka), Veronika Möring (Argentinien) und Thi Dai Trang Ngyen (Vietnam) den Gästen gezeigt, was Tee, Chai oder Tschai so außergewöhnlich macht. Tee und seine verschiedenen Zeremonien des Zubereitens und des Genusses sind in Asien und Teilen Südamerikas ein wichtiger Teil der Gesellschaft.

Die Ärztin Ngyen erklärte den Gästen des Seminars im Begegnungshaus am Donnerstag, dass Grüntee als Heilmittel unter anderen gegen Herzerkrankungen helfe. Und sie stellte fest, dass Teein und Koffein chemisch gleich seien. Der Tee hat aber im Gegensatz zum Kaffee weniger Bitterstoffe. Eine anregende und belebende Wirkung habe Tee dennoch. Die Idee, Tee mit Zitrone zu verfeinern, hatten übrigens die Holländer. Noch ein Unterschied. Von Tee sprich man, wenn die Fracht über das Meer kommt. Tschai oder Chai heißen die Blätter seit langem, wenn sie über die Seidenstraße transportiert werden. Es gibt einen einzigen Teestrauch, dessen Kultivierung aus dem alten China stammt, der allen verschiedenen Teearten zugrunde liegt.

Besonderheiten im asiatischen Raum

Ngyen präsentierte die asiatische Form der Zubereitung samt der Zeremonie. Sie erklärte dazu, was das Besondere an der asiatischen Zeremonie ist. Der Gastgeber kann durch die Art, wie er den Tee reicht, dem Gegenüber Anerkennung oder Wertschätzung erweisen – aber auch das genaue Gegenteil. Die asiatische Höflichkeit gebiete, dies ohne Worte auszudrücken. Bei der Zeremonie, die erst ab dem Erwachsenenalter erlaubt sei, werde nicht gesprochen. Es ist zudem unhöflich, den Gegenüber direkt anzusehen. Diese Konvention verstehen alle. Dass der Anbau der Sträucher sowie die Ernte dabei eine ganz besondere Rolle spielen, versteht sich von selbst.

Navarathinam zeigte eine ganz andere Art, wie überwiegend schwarzer Tee in Afrika zubereitet wird. Neben den Teeblättern kennen die Menschen ihrer Heimat Tee mit frischem Ingwer, Kardamom, Nelken, Milch und Honig. Auch da gibt es zahlreiche Varianten.

Mate ist ein in Südamerika weitverbreitetes und beliebtes Aufgussgetränk. In Argentinien, erklärten Möring und die Tochter Eliana Mendoza, würden bereits Kinder Mate mit Milch oder Zucker verfeinert trinken. Das Prozedere und der Geschmack seien dabei sicher für Europäer gewöhnungsbedürftig, hieß es weiter.