Danny & The Champions of the World (von links): Bassist Chris Clarke, Drummer Steve Brooks, Sänger Danny George Wilson und Gitarrist Paul Lush Foto: Künstle Foto: Lahrer Zeitung

Danny & The Champions of the World überzeugen mit authentischem Auftritt

Von Jürgen Haberer

Lahr. Erstmals in Deutschland auf Tournee haben Danny & The Champions of the World am Sonntagabend für ein Glanzlicht der Reihe "Songs ’n’ Singers" gesorgt. Die von der Rockwerkstatt gebuchte Truppe überzeugte mit authentischen Rocksongs und einer kraftvollen Performance.

Eine gewisse Nähe zu Bob Dylan schwingt mit, eine Prise Soul und Rhythm & Blues, dazu ein kräftiger Schuss Coun-try: Danny & The Champions of the World kokettieren sicherlich mit einer eher amerikanisch ausgeprägten Spielart der handgemachten Rockmusik. Die nach einem Kinderbuch aus dem Jahr 1975 benannte Truppe um Frontmann Danny George Wilson (Gesang, Gitarre) ist trotzdem ein typisches Kind des vereinigten Königreichs. Der Sound ist knackig und erdig, aber längst nicht so verspielt wie bei vergleichbaren Bands aus Übersee. Der Song steht im Mittelpunkt.

Wilson überzeugte mit einer kraftvollen, erzählenden Stimme, deren Timbre immer wieder an Bob Dylan erinnert. Bei den Refrains stieg der australische Bassist Chris Clarke mit ein, der gemeinsam mit Steve Brooks am Schlagzeug für Druck und Bodenhaftung sorgte. Gitarrist Paul Lush wurde angesichts seiner Klasse leider viel zu selten von der Leine gelassen. Der Mann mit dem Hut verzieht auf der Bühne kaum eine Miene, die von ihm immer wieder eingestreuten Läufe, die in beinahe jedem Song auftauchenden Verzierungen, die hier und da mächtig auftrumpfenden Gitarrensolos sind letztendlich aber das Salz in der musikalischen Suppe, die Danny & The Champions of the World am Sonntagabend einem handverlesenen Publikum im Schlachthof servierten.

Anders als The Shanes vor ein paar Wochen schielte das ohne Tastenmann und Saxofonist Free Jazz Geoff angetretene Kollektiv nicht immer wieder nach dem passenden Tanzrhythmus und der Partytauglichkeit der dargebotenen Songs.

Englische Fachpresse feiert die Band

Die von der englischen Fachpresse und dem britischen Publikum gleichermaßen gefeierte Truppe präsentierte sich auf ihrer ersten Deutschlandtournee vielmehr als eingespielte Tourband. Als unprätentiös agierendes Team von Vollblutmusikern, die ihr Ding durchziehen und auch in Lahr durch Authentizität und eine kraftvolle Bühnenpräsenz beeindruckten. Auch wenn am Ende vielleicht der letzte entscheidende Funke fehlte, das Körnchen, das die Luft zum Knistern bringt und die Stimmung überschäumen lässt. Danny & The Champions of the World lieferten einen beeindruckenden Auftritt ab, ein fast zweistündiges Konzert, das sicherlich zu den Glanzlichtern in der jüngeren Geschichte der Reihe "Songs ‘n‘ Singers" zählte.