Die "Schulorchestertage Baden-Württemberg" werden durch die vielen Nachwuchsmusiker entscheidend mitgestaltet. Foto: Haberer Foto: Lahrer Zeitung

Bildung: 17 Orchester und Ensembles mit mehr als 500 Jungmusikern musizieren drei Tage lang in Lahr

Die Stadt und das Clara-Schumann-Gymnasium waren in dieser Woche Gastgeber der "21. Schulorchestertage". In einer ganzen Reihe Konzerte haben insgesamt 17 Orchester und Ensembles mit mehr als 500 Schülern musiziert.

Lahr. Das 1996 unter dem Dach des Kultusministeriums initiierte Format dient vor allem auch der Begegnung und dem Erfahrungsaustausch. Die "Schulorchestertage Baden-Württemberg" werden getragen und organisiert von der mehr als 200 Mitglieder zählenden Landesarbeitsgemeinschaft der Schulorchester, von Musiklehrern und Schülern, die in ihrem Schulalltag ganz bewusst auch musikalische Akzente setzen. Da tauchen dann auch Klangkörper auf wie die von zwei Schülern geleitete "Streicher AG" des Gymnasiums Schramberg, das Klarinettenensemble des Droste-Hülshoff-Gymnasiums in Meersburg, das Filmmusiken mit traditioneller jüdischer Musik verknüpft. Aber auch Schulbands, die sich explizit dem Oeuvre der Popmusik widmen.

Das seit einigen Jahren von Philipp Ratz, dem Landesbeauftragten für Schulorchester organisierte Festival, hat in Lahr drei Tage lang ganz unterschiedliche Akzente gesetzt. Es wurde mitten in der Stadt, auf dem Lahrer Sonnenplatz musiziert, am Mittwochnachmittag auch im Bürgerpark der Landesgartenschau. Am Montag und Dienstag waren darüber hinaus zwei Abendkonzerte in der Turn- und Festhalle des Clara-Schumann-Gymnasiums angesetzt. Am Mittwoch gab’s ein großes Orchesterkonzert in der Stadthalle, bei dem sechs Schulorchester tief in die klassische Konzertliteratur eintauchten. Sinfonische Sätze von Mozart, Schubert, Bach und Dvorak wurden hier mit viel Schwung und musikalischer Leidenschaft angestimmt. Die jeweils für einen Tag angereisten Schulorchester demonstrierten musikalische Präsenz, ihre Auftritte dokumentierten aber auch Ideenreichtum und Kreativität im Umgang mit den dargebotenen Werken. Am Montagabend in der Turn- und Festhalle des CSG tauchte das Unterstufenorchester der Schule in bekannte Filmmelodien ein, während die vier Klarinettistinnen aus Meersburg mit zwei zeitgenössischen Werken brillierten. Das Juniororchester des Goethe-Gymnasiums Ludwigsburg wartete mit sinfonischer Klezmermusik auf, während die Streicher aus Schramberg ausschließlich Popsongs servierten. "Ein modernes, spritziges Programm fördert die Motivation der Mitschüler", kommentierten Benedikt Schäfer und Benedikt Moser, die beiden musikalischen Leiter der Truppe im Gespräch mit Philipp Ratz den von ihnen gewählten Ansatz.

Dass sich große Orchesterwerke auch an eine nicht ganz lupenreine Orchesterbesetzung anpassen lässt, bewies das Orchester. Das Schulorchester des Freudenheim Gymnasiums wagte einen Spagat zwischen Astor Piazzolla und modernen Popklängen, bei denen Vokalistin Lisa Schramm glänzte.