Kurt Reith, Vorsitzender der Verkehrswacht, und Tobias de Haën, LGS-Geschäftsführer, an der Baustelle für den neuen Verkehrsübungsplatz Foto: Weber

Anlage am Mauerfeld soll bis zur Landesgartenschau fertig sein. Keine Angst vor Vandalismus

Lahr - Vier Jahre hat die Lahrer Verkehrswacht darauf hingearbeitet, jetzt dauert es nur noch wenige Monate: Einen Tag vor Eröffnung der Landesgartenschau soll der neue Verkehrsübungsplatz eingeweiht werden. Vor vier Wochen sind die Bagger angerückt.

Kurt Reith, Vorsitzender der Verkehrswacht Lahr, ist froh, dass der Bau des neuen Verkehrsübungsplatzes endlich losgegangen ist. Als 2013 der Rahmenplan für die Landesgartenschau entwickelt wurde, sei auch der neue Verkehrsübungsplatz ins Gespräch gebracht worden. Der alte Platz war nicht nur veraltet, sondern auch über Jahre Opfer von Vandalismus. Müll, Scherben und auch besprayte Container der Verkehrswacht waren fast an der Tagesordnung. Dieses Problem, so hoffen die Verantwortlichen, werde bei dem neuen Platz direkt am Blockheizkraftwerk und am Sportpark der Vergangenheit angehören. Der alte Platz lag abgeschieden. "Nun sind Sportpark, die neue Sporthalle und auch die neue Kita in direkter Nähe", so Tobias de Haën, Geschäftsführer der LGS. die als Bauherr fungiert. Das solle zum Beispiel Jugendliche davon abhalten, dort abends Partys zu feiern. "Die soziale Kon-trolle ist an dieser Stelle höher."

Zudem soll der Platz anders genutzt werden. Hauptnutzer bleibt natürlich die Verkehrswacht. Insgesamt sechs Container werden an dem Platz aufgestellt werden. Drei davon sind neu. Darin finden sich nicht nur rund 30 Fahrräder, sondern auch eine Radwerkstatt, ein Sehtestgerät, ein Fahrradsimulator, Theorieräume und diverse Technik. Eine großzügige Überdachung bei den Containern soll die Nutzer vor Regen oder zu großer Sonneneinstrahlung schützen. Dem Wunsch nach einer Toilette wurde zwar nicht vor Ort entsprochen, allerdings werde es bei der neuen Sporthalle nebenan öffentliche Toiletten geben. Auf dem Platz selbst wird es unter anderem natürlich Wege, einen Kreisverkehr und auch einen kleinen Hügel geben.

Während der Landesgartenschau sollen dort jeden Tag Schüler aus dem gesamten Altkreis Lahr ihr Verkehrstraining absolvieren. Nach der LGS wird das Gelände dann nachmittags auch für Kinder und Jugendliche interessant, die dort nicht nur mit ihren Fahrrädern, sondern auch mit Inlinern oder Skateboards unterwegs sein dürfen. Auch einen Spielbereich wird es geben. Der neue Platz auf rund 1500 Quadratmetern kostet rund eine halbe Million Euro. Die Verkehrswacht schießt 30 000 Euro zu.

In den ersten vier Wochen wurden der Boden aufgefüllt und die Tragschichten eingebaut. Im Januar und Februar sollen die Wege asphaltiert werden. Die Zeit rennt. De Haën macht keinen Hehl daraus, dass er gerne früher mit den Arbeiten begonnen hätte. Allerdings wurde der Platz noch als Lagerplatz gebraucht. "Dafür werden Anfang des Jahres zusätzliche Kolonnen anrücken", wie der LGS-Geschäftsführer sagt.

Mehr als 30 Jahre lang war der alte Verkehrsübungsplatz im Mauerfeld aktiv. Dementsprechend sei er in die Jahre gekommen, sagt Kurt Reith, Vorsitzender der Verkehrswacht Lahr. Die Wurzeln der Bepflanzung hätten die Wege uneben gemacht, hinzu kam unter anderem das Problem mit dem Vandalismus. Zur Gartenschau soll der alte Platz zum Parkplatz gemacht werden, der allerdings zunächst nur den Anwohnern, Mitarbeitern der LGS und Besucher des Sportparks zur Verfügung stehen soll. Besuchern der Gartenschau sollen die Parkplätze in der Vogesenstraße und im Industriegebiet West nutzen, von dem aus es einen Shuttlebus zum Gelände geben wird. "So möchten wir LGS-Besucherverkehr in den Wohngebieten vermeiden", sagt LGS-Geschäftsführer Tobias de Haën. Zuletzt nutzte die Verkehrswacht ein Ausweichgelände an der Hochschule für Polizei. Jetzt ist Winterpause.