Anwohner Rüdiger Liedtke blickt um die Ecke der Mauer an der Ecke Steinbruckstraße/Lahrer Straße. Er befürchtet, Fußgänger könnten auf dem Zebrastreifen angefahren werden. Foto: Röckelein

Mauer verdeckt teilweise Sicht auf Zebrastreifen in Sulz. Stadt sieht keinen Handlungsbedarf

Sulz  - Ein Zebrastreifen in Sulz beunruhigt die Anwohner. Durch eine Mauer ist die Sicht für Autofahrer teilweise eingeschränkt. Betroffene befürchten, gerade Kinder könnten nicht gesehen und angefahren werden. Fährt man aus der Steinbruckstraße in Sulz hinaus und möchte auf die Lahrer Straße einbiegen, versperrt eine 1,50 Meter große Mauer gefüllt mit Steinen teilweise den Blick, sowohl auf den Zebrastreifen, als auch auf entgegenkommende Autos. Es gilt, sich Zentimeter um Zentimeter vorzutasten. "Ich sehe gar nichts", sagt eine Bewohnerin, die sich vorsichtig der Kreuzung nähert.

Verschärft wird die Situation, wenn zusätzlich Autos auf dem Gehweg parken und die Sicht noch mehr blockieren. Besonders gefährlich ist es für Kinder, die aus der Steinbruchstraße kommend, die Straße über den Zebrasteifen kreuzen möchten. Sie könnten von links kommenden Autofahrern übersehen werden, da sie durch die 1,50 Meter hohe Wand verdeckt sein könnten.

"Das ist der gefährlichste Zebrastreifen, den ich bisher gesehen habe", sagt Anwohner Rüdiger Liedtke. Gegenüber des Zebrastreifens befinden sich eine Kirche, eine Kampfsport-Schule und eine Bushaltestelle. Der Streifen ist der einzige sichere Übergang, um die Straße zu überqueren.

Liedtke spricht von einer lebensgefährlichen Situation. Auf der Lahrer Straße ist Tempo 50 erlaubt. Wenn Kinder den Zebrastreifen überqueren möchten, erkennen die Autofahrer sie möglicherweise zu spät. "Vor allem, wenn ein Kind schnell angerannt kommt, kann das sehr gefährlich werden", sagt er.

Aus bauordnungsrechtlicher Sicht sei gegen die Mauer nichts einzuwenden, schreibt die Stadt Lahr. Das Grundstück, das die Mauer umfasst, liege nicht im Geltungsbereich eines rechtsverbindlichen Bebauungsplans. Die Gabionenwand befinde sich vollständig auf dem Grundstück des Eigentümers und steht genau in der Flucht der Nachbargebäude. Ebenso hätte das Gebäude bis unmittelbar an die Grundstücksgrenze erweitert werden können, heißt es in der Mitteilung der Stadt. Da die Situation dort aber tatsächlich unübersichtlicher geworden ist, hat die Abteilung Öffentliche Sicherheit und Ordnung den Überweg mittlerweile überprüft. Die Überprüfung ergab, dass die Situation nicht optimal, aber im Rahmen des rechtlich Zulässigen ist, sodass dort keine Änderungen erfolgen werden.

Liedtke sieht jedoch weiterhin Handlungsbedarf für den Straßenübergang. "Hier muss ein sicherer Überweg her."

Info: Zebrastreifen

Auf der gestreiften Fahrbahnmarkierung und fünf Meter davor gilt absolutes Halteverbot. Stockt der Verkehr, dürfen Fahrzeuge nicht auf den Zebrastreifen fahren, wenn absehbar ist, dass sie längere Zeit darauf warten müssten. Außerdem ist es an den Fußgängerüberwegen verboten zu überholen.