Zum Geburtstag gratulierte auch Museumsleiterin Gabriele Bohnert (rechts). Foto: Baublies

Die Tonofenfabrik ist vor einem Jahr eröffnet worden. Glückwünsche zum ersten Geburtstag.

Lahr - Das städtische Museum in der Tonofenfabrik hat am gestrigen Sonntag den ersten Geburtstag gefeiert. Vertreter der Stadtverwaltung und des Fördervereins würdigten das Museum, das nach einem Jahr auf eigenen Beinen stehe.

Oberbürgermeister Wolfgang G. Müller und Jürgen Frank, Vorsitzender des Fördervereins Tonofenfabrik, bemühten Geburt und Entwicklung eines Kindes als Metaphern für das erste Jahr des Museums und die Zeit vor der "Geburt". Tatsächlich fiel der erste Öffnungstag genau auf den 24. Februar 2018, ein Samstag. Müller würdigte das moderne und schnell auch erfolgreiche Konzept des städtischen Museums mit dem Begriff "Wonneproppen". Das Museum sei ein Nestflüchter. Es habe schon nach einem Jahr gelernt, ganz gut auf den eigenen Beinen zu stehen. "Das Museum macht den Eltern Freude." Franke verwies auf den Förderverein, der zum Gelingen der Eröffnung tatkräftig mitgeholfen hatte.

Ohne bildhafte Beispiele verwies der OB auf die ersten Pläne, im Jahr 2011 ein modernes Museum inmitten der Stadt als Ersatz für die Villa Jamm im Stadtpark, zu schaffen. Zwei Jahre später hat der Gemeinderat den Beschluss gefasst, dass es die ehemalige Tonofenfabrik werden wird. 2015 war der Baubeginn, dem bald die Erkenntnis folgte, dass in der alten Fabrik der Schwamm unter dem Dach steckte und Störche den Schornstein als neues Nest entdeckt hatten.

Aufgrund der guten Besucherzahlen ist das moderne und ansprechende pädagogische Konzept während der Planung gut angenommen worden. Das ergänzte Museumsleiterin Gabriele Bohnert.

Museum ist gut in die Stadt integriert

Sie beantwortete die Frage, was ein Museum sei, mithilfe von fünf Schlagworten: Sammeln, Bewahren, Erforschen, Ausstellen und Vermitteln. Aufbewahren oder bewahren, bedeute auch, dass Gegenstände im Depot einfach erhalten bleiben.

Erforschen schaffe Wissen über das Objekt. Das Ausstellen biete die Zugänglichkeit für die Allgemeinheit. Plastisch erklärte das Bohnert so: "Ein Museum schafft Wissen über einen langen Zeitraum hinweg." Das Industriegebäude inmitten der Stadt sei dazu mit dem modernen Treppenhaus äußerst gut in das Bild der Stadt integriert. Passend zum ersten Geburtstag hat das Museum in einer Vitrine im ersten Obergeschoss, die dem Kapitel Industrialisierung in Lahr gewidmet ist, Informationen zu Lahrer Erfindern aufbereitet. Besucher können dazu im Raum nebenan, der die jüngere Geschichte Lahrs bis zum Ende des kanadischen Nato-Hauptquartiers präsentiert, ihre Meinung abgeben. Die Verantwortlichen wollen wissen, was die Lahrer Gesellschaft bewegt und was davon später in das Museum gehört.

Auch die jüngste Lahrer Geschichte, etwa der vergangenen 20 bis 30 Jahre, solle dort aufgearbeitet werden. Bohnert betonte, dass die Umfrage keine kurzfristige Angelegenheit sein solle. Man denke an einen Zeitraum von ein bis zwei Jahren.

Programm

Vom 31. März bis zum 28. Juli ist das Thema "Die Stadt im Blatt". Es geht um das 225- jährige Jubiläum der LZ. Vom 22. September bis zum 10. November geht es um "Un-Bekannte Mitbürger". Vom 30. November bis zum 6. Januar heißt eine Ausstellung "Der Himmel über der Ortenau". Sie zeigt Lieblingsplätze bekannter Autoren.