Bedröppelte Mienen bei den Spielern des FV Sulz nach dem Last-Minute-Remis. Foto: Künstle

Bezirksliga: Nach dem 3:3 im 1. Aufstiegsspiel zur Landesliga gilt es bei Sulz, die Köpfe für das Rückspiel in Loffenau freizubekommen

Während der TSV Loffenau das Last-Minute-Remis gegen den FV Sulz in der Relegation wie einen Sieg feierte, gilt es für FV-Coach Reiner Heitz nun seine Mannschaft für das Rückspiel zu motivieren,

Zwei bis drei Sätze habe er nach dem Spiel zu seiner Mannschaft gesagt, um diese für ihre gute Leistung zu beglückwünschen, sagt Sulz Trainer Reiner Heitz über jene Szenen nach Spielende, als er und seine Jungs Kopf an Kopf im Kreis zusammenstanden, um die gerade zu Ende gegangene Partie gegen den TSV Loffenau im Schnelldurchgang Revue passieren zu lassen. Es dürften aber wohl deutlich mehr als drei Sätze gewesen sein, gemessen an der Zeit, die Mannschaft und Trainer miteinander meditierten. Und kein Wunder: Denn an Lob dürfte Heitz trotz des bitteren Last-Minute-Unentschiedens nicht gespart haben. Schließlich war die Leistung, die seine Spieler vor rund 800 Zuschauern im Stadion an der Stellfalle auf den Platz gebracht hatte, landesligareif. Zumindest für 60 Minuten. Denn mit 3:0 hatte der FV bereits in Führung gelegen und dabei schon mit anderthalb Beinen in der Landesliga gestanden, doch dann gelang dem an diesem Tag spielerisch limitierten Gästen aus der Bezirksliga Baden-Baden nach einer fulminanten Aufholjagd gewissermaßen mit dem Schlusspfiff der 3:3-Ausgleich. Loffenaus junger Trainer Patrick Ebner freute sich natürlich nach Spielende diebisch über die Moral seiner Truppe: "Das war sicherlich eins unserer schlechtesten Saisonspiele. Aber wenn es wie bei uns an diesem Tag nicht über das spielerische geht, mussten wir es halt über den Kampf schaffen. Und das haben wir mit Bravour gelöst." Natürlich habe er sich auf den Relegationsgegner Sulz vorbereitet und war über die Stärken und Schwächen des Gegners informiert, versicherte Ebner. Und dennoch sei seine Mannschaft mehr als eine Halbzeit lang vom FVS förmlich überrannt worden. "Wir wussten, wer deren Schlüsselspieler sind und haben sie dennoch in der ersten Hälfte einfach nicht in den Griff bekommen." Wen Ebner mit Schlüsselspieler gemeint haben dürfte, dürfte nach der Partie am Sonntag eigentlich klar sein: Ousman Bojang. Der Flügelflitzer aus Gambia sorgte mit seiner Schnelligkeit immer wieder für Hektik im Strafraum der Loffenauer und war nicht nur aufgrund seiner beiden Tore der beste Spieler auf dem Platz. Doch auch Bojang schien wie vielen seiner Teamkollegen in der zweiten Halbzeit in praller Sonne etwas die Kräfte auszugehen. "Wir sind trotz der Hitze von Anfang an ein sehr hohes Tempo gegangen. Dem ein oder anderen Spieler ging dann gegen Ende des Spiels etwas die Puste aus", nennt Heitz einen der Gründe für den deutlichen Leistungsabfall in der zweiten Hälfte.

Am kommenden Samstag steigt um 16.30 Uhr das Rückspiel, in dem der FV Sulz diesmal über 90 Minuten so dominant auftreten will, wie über weite Strecken des Hinspiels. Und Trainer Heitz weiß bereits, auf was sein Team beim Gegner besonders beachten muss, um im Entscheidungsspiel in Loffenau den benötigten Sieg zu landen. "Die sind über die Außenbahnen stark, das hat man gesehen. Da müssen wir im Rückspiel unbedingt darauf achten", sagt Heitz. "Und bei denen wird das noch schwieriger, da deren Kunstrasenplatz noch weiter ist. Das heißt, die werden es wohl noch mehr über ihre Außen versuchen." Bange vor dem Gegner ist Heitz allerdings nicht. "Loffenau ist definitiv schlagbar, das haben wir gezeigt."