Nach zehnjähriger Pause feierte die vor 25 Jahren gegründete Band "Transylvania" ihr Comeback. Zu Beginn des Konzerts spielten die beiden Bands "Cycle Beating" und "If Darkness Falls" im "Schlachthof". Foto: Künstle Foto: Lahrer Zeitung

Konzert im "Schlachthof" zum 25-jährigen Bestehen der Band / Klassischer Hardrock und Heavy Metal

Von Jürgen Haberer

Lahr. Vor 25 Jahren von ein paar Burschen aus Sulz gegründet, hat die Gruppe "Transylvania" rechtzeitig zum Bandjubiläum ihr Comeback auf der Bühne gefeiert. Bei der Geburtstagsparty im "Schlachthof" bot sie klassischen Hardrock und Metal.

Das letzte richtige Konzert liegt fast zehn Jahre zurück. Obwohl "Transylvania" seit 2009 in veränderter Besetzung wieder regelmäßig probt, hat es bisher nur zu einer Hand voll Auftritten auf privaten Feten und Geburtstagsfeiern gereicht. Beruf und Familie fordern ihren Tribut, mit klassischen Hardrock und Metal bedient die Gruppe aber auch eine Nische, in der es nicht gerade Auftrittsangebote hagelt. Das Konzert zum 25-Jährigen war damit auch fast so etwas wie ein kleines Comeback.

"Transylvania" will noch einmal durch starten, die beiden ersten Auftritte für 2014 sind gebucht, die Gruppe hat es endlich auch geschafft, eine Promo-CD mit vier eigenen Songs einzuspielen. Das Ergebnis kann sich hören lassen. "The Rice", "Mother State Of Mind", "Aeon" und "Shizo" setzen auf treibenden Hardrock an der Grenze zum Metal, auf prägnante Gitarren, kraftvollen Harmoniegesang und ruhigere, melodisch wunderbar gleitende Zwischentöne. Die in den 1970er-Jahren aktiven Stars und Wegbereiter der Szene liegen "Transylvania" offensichtlich mehr am Herzen als die harschen hämmernden Riffs und der gutturale Urschrei der in den vergangenen Jahrzehnten aus Hardrock und Metal hervorgegangenen Stilarten. Die Band, die seit 1988 fast ausschließlich mit Eigenkompositionen am Start ist, wartete im Konzert neuerdings auch mit ein eingestreuten Reminiszenzen auf. Zwischendurch klangen Songs von "Iron Maiden", "Saxon" oder "Judas Priest" an. "Das Publikum bleibt so besser bei der Stange", sagt Sänger und Gitarrist Bertram "Berti" Kapp, der mittlerweile 53-jährige Senior der Gruppe.

Von der Urbesetzung ist neben ihm noch Bassist Kai Oelze (42) mit dabei. "Berti" kommt eigentlich aus dem Blues, auf der Suche nach ein paar Weggefährten für eine etwas härtere Spielart war er auf Kai Oelze, Frank Baum (Gitarre) und Markus Gehriger (Schlagzeug) gestoßen. Ihre größten Erfolge waren ein zweiter Platz bei einem Bandwettbewerb in Appenweier und ein paar überregionale Konzerte. Zu Hause in Sulz erlangten die Vier einen gewissen Kultstatus. Geprobt wurde im Keller des Rathauses, bis nach einigen Jahren der Mietvertrag gekündigt wurde, weil seitens der Stadtverwaltung eine Gesundheitsgefährdung durch den Schimmel in den Wänden befürchtet wurde. "Transylvania" ist daraufhin in den Schulkeller umgezogen, wo die Gruppe seit 2009 wieder regelmäßig probt. Sie hat ihre Durststrecke in den 1990er-Jahren und eine ganze Reihe Besetzungswechsel überstanden. Mit dem 32-jährigen Gitarristen Fank Fahrhöfer und Schlagzeuger Ulf Jordan (42) ist der alte Elan zurückgekehrt.