Michael Theurer Foto: Breuer Foto: Lahrer Zeitung

Europakandidat diskutiert mit Lahrer FDP im "Löwen"

Lahr (cb). Hoher Besuch bei der Lahrer FDP: Michael Theurer, Kandidat für das Europaparlament, war am Donnerstagabend zu Gast. Im Gasthaus Löwen diskutierten 19 Lahrer mit dem Schwaben über Bildung, Finanzen und die Partei Alternative für Deutschland (AfD).

In einem Kurzreferat streifte Theurer die Ziele der FDP im Europaparlament. Der Rettungsschirm sei nur ein Zeitgewinn, der allerdings nötig sei, um die Ursache bekämpfen zu können. Die positiven Ergebnisse, wie beispielsweise die offenen Grenzen, würden kaum wahrgenommen. Europa sei wichtig für den deutschen Export, sagte Theurer. 173 Milliarden Euro fließen seiner Auskunft nach durch den Außenhandel nach Deutschland. 60 Prozent davon kämen aus europäischen Ländern.

Als "Ökodirigismus" bezeichnete der 47-Jährige die Verordnungen der EU, die beispielsweise energieintensive Staubsauger verbieten sollen. "Wenn in Berlin Mist beschlossen wird, sagen wir, das ist Mist. Wenn das EU-Parlament Mist beschließt, wird alles gleich abgeschafft", schimpfte der Schwabe.

Die Arbeitslosigkeit in einzelnen Mitgliedsstaaten sei nicht Sache der EU. Die EU habe seiner Ansicht nach auch keine Finanzkrise. "Ich habe den Eindruck, dass die Leute für dumm verkauft werden sollen." Wer in ethnisches Denken verfalle und materialistisch denke, habe verloren. Mit diesem Satz lockte er Manfred Neumeister auf den Plan, der das Thema AfD ansprach, über die sich Theurer breit ausließ. "Man sollte sich bei Wahlen fragen, ob man das Wohl der Menschen solchen Leuten anvertrauen will." Theurer sprach von "Entartung der Demokratie" und einer Positionierung am rechten politischen Rand, um Wählerstimmen zu gewinnen, wobei er ganz gezielt den Parteichef der AfD, Bernd Lucke, angriff. "Die CDU muss aufpassen, dass hier nicht eine Störung entsteht."

Europa werde oft als deutsche Veranstaltung mit italienischer und französischer Beteiligung angesehen. Das sei falsch, stellte Theurer klar. Falsch sei auch, dass Deutschland alles zahle, ohne Einfluss nehmen zu können. "Die Benelux-Länder zahlen pro Kopf mehr als wir", rechnete er vor. Es kann kein deutsch-französisch-italienisches Europa, sondern nur ein europäisches Europa geben. Bei 28 Mitgliedsstaaten und 500 Millionen Einwohnern müssten immer wieder Kompromisse ausgehandelt und gegenüber den Bürgern vertreten werden. Europaskeptiker, die einen "Alleinklamauk" im Parlament veranstalteten, seien fehl am Platz.