Gitarristin Merna Abou Kafam und Sänger Yaya "Warrior" Singhtaeh, ebneten mit den "MSL Allstars" den Boden für den Auftritt der "Nutty Boys". Foto: Haberer Foto: Lahrer Zeitung

Landesgartenschau: Lahrer Musikschule als "Vorband" der Freiburger Formation mit stilistischer Melange aus Syrien und Gambia

Niko Halfmann und die "Nutty Boys" haben am Samstagabend mit urbanen Beats die große Bühne der Landesgartenschau gerockt. Die erste halbe Stunde des Abends gehörte aber einem Bandprojekt der Lahrer Musikschule mit Flüchtlingen.

Lahr. Niko Halfmann ist nicht nur der Leiter des Pop- und Rockbereichs an der städtischen Musikschule. Der in Freiburg lebende Saxofonist ist auch die treibende Kraft hinter der Freiburger Formation "The Nutty Boys", einer sechsköpfigen Truppe, die Ska und Reggae, den Sound Jamaikas, mit treibenden Beats und einer Prise Jazz verquirlt.

Locker durchschwingen und einmal kräftig aufgestampft den Alltag aus den Knochen schütteln, lautet das Motto der Band, die nun auch auf der Landesgartenschau ihre Visitenkarte hinterlegt hat. Bevor die Truppe am Samstagabend die Bühne enterte, waren aber erst einmal die "MSL Allstars" an der Reihe. Niko Halfmann hat auch hier das Konzept entwickelt. Betreut wird die 12-köpfige Formation aber von Tastenmann Florian Schmid, der wie Halfmann dem Kollegium der städtischen Musikschule angehört.

Sängerin Laura Förster gibt hier den Ton an, wenn es darum geht, Popsongs und Soulnummern anzustimmen. Das Bandprojekt schöpft aber auch aus der Flüchtlingsarbeit. Der Freundeskreis "Flüchtlinge" finanziert den Musikunterricht für die aus Syrien stammende Gitarristin Merna Abou Kafam und den in Gambia geborenen Sänger Yaya "Warrior" Singhtaeh, der mit Florian Schmid mittlerweile auch einen eigenen Song produziert und veröffentlicht hat. Mit den "MSL Allstars" hat er am Samstag gleich ein halbes Dutzend eigener Songs serviert. Pop und Reggae, ein paar musikalische Elemente aus seiner Heimat, fließen ein in eine stilistische Melange, die auf der Landesgartenschau den Boden für den Auftritt der "Nutty Boys" geebnet hat.

Stimmungskurve schnellt deutlich nach oben

Die Stimmungskurve schnellte im Anschluss dann trotzdem noch einmal deutlich nach oben. Die Truppe um Niko Halfmann frönte mit kräftig aufgefrischten Coversongs und eigenen Stücken, einer von Ska, Reggae und urbanen Offbeats geprägte Musik, die mit jazzigen Soli und tanzbaren Rhythmen daherkommt.

Halfmann und seine bunt zusammengewürfelte Formation bescherten den Zuhörern einen launigen, immer auch in die Beine gehenden Konzertabend, der nicht zuletzt vom Schwung der sechs Musiker und ihrer energiegeladenen Performance lebte.

"The Nutty Boys" nahmen ihre erste EP "The Nutty Boys" vor einigen Jahren auf. Sie starteten dann die Konzertreihe "Freiburger Ska Nighter", spielten 2016 ein ausverkauftes Konzert auf dem Zelt-Musik-Festival und gaben bisher knapp 30 Konzerte in Süddeutschland.