Zahlreiche Besucher folgen den klangvollen Darbietungen der Kinderchöre am Tag der Kulturen im Kleingartenpark. Foto: Baublies

Musik überwindet Grenzen. Garten soll wachsen

Lahr - In Lahr leben Menschen aus mehr als 100 Nationen. Wie spannend und fröhlich die verschiedenen Kulturen sein können, zeigte sich am Samstag beim Tag der Kulturen auf der Bühne im Kleingartenpark der Landesgartenschau.

Den Auftakt machte der Interkulturelle Chor, der an der VHS entstanden ist, mit einer treffenden Aussage: "Himmel und Erde müssen vergehen – aber die Musik bleibt bestehen." Das Kinderlied zeigte, was gerade die Vielfalt der Kulturen bei aller Verschiedenheit auch verbindet: Musik ist eine Sprache, die überall verstanden wird. So waren die Lieder des Chors der Schutterlindenbergschule sicher kein Zufall: Die Kinder sangen unter anderem: "Horch was kommt von draußen rein" und "Alle Vögel sind schon da". Gesang, Tanz, Schauspiele und Musik auf der Bühne bestimmten das Angebot, das zum Zuhören und Zusehen gedacht war.

Der wandernde Tisch im Interkulturellen Garten zeigte, was ebenfalls verbindend wirkt. Die vielen ehrenamtlichen Gärtner – wirklich von allen fünf Kontinenten – boten den Besuchern Kostproben der Kräuter und Pflanzen an. Der Garten hat im Sommer viel zu bieten: Auberginen, Koriander und Curry-Kraut stammten aus Sri Lanka, verschiedene Maissorten kommen aus der Puszta Ungarns. Tomaten, Paprika, Minze oder Rosmarin bietet etwa der syrische Gartenteil. Es gibt zudem argentinische Beete und ein israelisches, auf dem Feigen, Oliven, ein Maulbeerbaum und prächtige Kakteen wachsen.

Bürgermeister Guido Schöneboom wies bei der Begrüßung besonders auf den interkulturellen Garten hin. Der würde, versprach der Sozialdezernent nach der Landesgartenschau sogar noch wachsen. Will heißen: Diese vielen verschiedenen Beiträge würden am Ende der Blumenschau mehr Raum bekommen. Dazu passt also das Motto der Landesgartenschau – "wächst, lebt, bewegt".

Schöneboom dankte den vielen engagierten Bürgern der Stadt aus aller Herren Länder, die sich am Tag der Kulturen zusätzlich eingebracht hätten. Organisiert hat diesen Tag der interkulturelle Beirat. Thi Dai Trang Nguyen, die dem Rat angehört, erklärte das Besondere des Gremiums: Der Interkulturelle Beirat berate in allen Dingen, wie sie zum Beispiel am Tag der Kulturen zu sehen wären. Dazu diene das Gremium als Mittler zwischen der Verwaltung und den Bürgern der Stadt.

Einen gelungenen Abschluss des Tages der Kulturen bildete der Auftritt der Band "The Wolderers". Die Gruppe hat sich vor einigen Jahren aus Flüchtlingen gebildet, die alle Interesse an der Musik haben. Die Band ist inzwischen eine eigene Marke in Lahr geworden. Das hat der Tag mit vielen Besuchern bewiesen.

Die Idee zum Interkulturellen Garten stammt aus dem Jahr 2014. Seither engagieren sich Lahrer verschiedener Herkunft, um der Vielfalt der Kulturen in Lahr botanisch zum Ausdruck zu bringen.

Info: Vielfalt

Die Idee zum Interkulturellen Garten stammt aus dem Jahr 2014. Seither engagieren sich Lahrer verschiedener Herkunft, um der Vielfalt der Kulturen in Lahr botanisch zum Ausdruck zu bringen.