Ortsvorsteher Rolf Mauch (rechts) und Baubürgermeister Tilman Petters (im Vordergrund) informieren die Gemeinderäte der SPD über Pläne, den Sulzer Dorfmittelpunkt neu zu gestalten. Foto: Baublies

SPD informiert sich über die geplante Neugestaltung / Rathausvorplatz und Kirchplatz als Möglichkeiten

Sulz ist zahlenmäßig der größte Lahrer Stadteil. Es fehlt aber ein Mittelpunkt. Die SPD-Gemeinderatsfraktion war daher am Donnerstag an der Trotte neben der Kirche unterwegs, um sich über die Pläne einer Umgestaltung zu informieren.

Sulz. Nach dem Wunsch des Ortschaftsrats sollte die Kreisstraße zwischen Rathaus und der Auffahrt Richtung Sulzer Kreuz verkehrsberuhigt werden. Wo die historische Trotte steht, sollte ein Platz mit Aufenthaltsqualität entstehen. Die Trotte dient bereits als Treffpunkt für Jugendliche. Wie berichtet, gab es Ende Juli eine gut besuchte Informationsveranstaltung in der Schule zur Neugestaltung. Dabei kam auch die Idee auf, ob nicht der Rathausvorplatz der neue Kern werden könnte. Ortsvorsteher Rolf Mauch und Baubürgermeister Tilman Peters stellten bei der Trotte an der Kirche die derzeitigen Ideen vor. Über Mittel für eine Umgestaltung wird der Gemeinderat in den Haushaltsberatungen entscheiden (siehe Info).

Walter Caroli, der an einer Chronik des heutigen Ortsteils Sulz arbeitet, stellte gleich klar, dass der Platz an der Kirche, das Gasthaus Engel und die zwei Straßeneinfahrten der historische Kern der Gemeinde waren. Dort habe es schon immer die Kirche gegeben, außerdem das erste Rathaus und die Feuerwehr. Dazu, das war bereits auf der Versammlung ein wichtiges Argument für den Kirchplatz, sei hier bereits beim Dorffest der Mittelpunkt der Gemeinde. Für den Rathausvorplatz spreche, dass Bäckerei und Café sowie ein Lebensmittelhändler näher wären als beim Platz an der Kirche. Mauch verwies am Kirchplatz aber auch an die umliegenden Straßen. Diese wären bereits neu gestaltet und überall gelte Tempo 30.

Mauch und Petters stellten die ersten Ideen des neuen Ortskerns am Kirchplatz mit Entwürfen vor. So sei jetzt bereits entschieden, dass in der Kurve unmittelbar an der Kirche und der näheren Umgebung Tempo 30 Eingeführt werden wird.

Mauch bedauerte, dass dieses Reglement mit der Neugestaltung des Ortskerns verknüpft sei. Die Idee, dass man die Tempo-30-Zone bereits im neuen Schuljahr einführen wollte, sei daher nicht zu realisieren. Wie viel – und mit welcher Geschwindigkeit – dort Fahrzeuge unterwegs sind, zeigte ein Ortswechsel von wenigen Metern. Da die Kurve einen sehr breiten Querschnitt hat, halten sich die wenigsten an die empfohlenen 40 Stundenkilometer, auf die am Ortseingang mit einem Blinksignal aufmerksam gemacht wird. Tatsächlich aber ist Tempo 50 erlaubt. Ortsvorsteher und Baubürgermeister ergänzten, dass man die Kurve enger fassen müsse. Ausnahmslos alle Fahrzeuge, die aus Richtung B 3 kamen, schnitten beim SPD-Termin die Kurve.

Um die verkehrsberuhigte Zone anzuzeigen, könnten – neben Schildern – Zeichen oder Signale auf dem Straßenbelag angebracht werden. Ein Pflaster wird nicht möglich sein. Der Schwerlastverkehr, der die Straße weiter nutzen muss, würde das schnell wieder zerstören. Hier, so waren sich der Dezernent, Mauch als Vertreter der Ortsverwaltung und die Mitglieder der SPD-Fraktion einig, sollte also bald etwas geschehen.

INFO

Der Fahrplan

Sulz feiert im Jahr 2020 den 750. Geburtstag. Also sollten die Umbauarbeiten in dem Jahr abgeschlossen sein. Die Pläne sollten daher ein Jahr vorher fertig sein damit die Arbeiten im Jahr 2019 in Angriff genommen werden können. Gelder für die weitere Planung wird es also bereits im Haushalt 2018 geben müssen. Nach ersten Schätzungen wird die Umgestaltung rund 900 000 Euro kosten.