Kleindenkmale: Initiative erinnert an Schicksal von ­Hans Kroel

Lahr (red/sm). In Lahr wird es weitere "Stolpersteine" für Opfer des Nationalsozalismus geben. Der Erfinder der "Stolpersteine", Gunter Demnig, kommt am 5. März wieder nach Lahr, um Kleindenkmale für Hans Kroel und für Familie Moritz Weil zu legen.

Hans Kroel wurde 1928 in Lahr geboren. 1938 kam er in die damalige "Erziehungs- und Pflegeanstalt für Geistesschwache" in Mosbach, der heutigen Johannes-Diakonie, erläutert die Stolperstein-Initiative Lahr. Im Rahmen des NS-Euthanasieprogramms wurde Kroel 1939 in den 22 Kilometer entfernten "Schwarzacher Hof" verlegt. Die war laut der Initiative die Einrichtung für die schwerer Behinderten. Im September 1940 sei Kroel abgeholt und in der Vernichtungsanstalt Grafeneck vergast worden. Die Eltern bekamen von der "Landes-Pflegeanstalt" Grafeneck ein Schreiben, ihr Sohn sei "unerwartet am 26. September 1940 an Rückenmarkentzündung mit anschliessender Atemlähmung verstorben. Bei seiner schweren, unheilbaren Erkrankung bedeutet der Tod eine Erlösung für ihn". Die Eltern ahnten jedoch die wahre Todesursache. Die Urne wurde auf dem Friedhof Lahr beigesetzt.

Initiiert wurde dieser Stolperstein von Richard Lallathin und Hans-Werner Scheuing von der Johannes-Diakonie Mosbach. Sie werden am 5. März mehr über Hans Kroel berichten. Ebenso werden Angehörige von Kroel anwesend sein.

Am 29. Dezember wird Gunter Demnig den 75 000. Stolperstein verlegen, 53.000 davon liegen in Deutschland, der Rest in 25 weiteren Ländern Europas und Russlands. Ein Stolperstein liegt seit Kurzem auf dem Bundeswehrgelände in Stetten am kalten Mark, initiiert von einem Oberstleutnant.

Doris Gerteis, Thorsten Mietzner und Norbert Klein von der Stolperstein-Initiative freuen sich über weitere Spenden für zukünftige Stolpersteine. Überweisungen sind möglich auf das Konto des Historischen Vereins, Regionalgruppe Geroldseckerland, Spar- kasse Offenburg/Ortenau DE60 664500500004 888171.