Johannes Fechner (von links) sparch mit dem Betriebsratsvorsitzenden Volker Barthruff und Betriebsrätin Birgit Müller über die Lage bei Schaeffler in Lahr. Foto: Büro Fechner

Wirtschaft: Wie das Schaeffler-Werk durch die Krise kommt / Fechner informiert sich

Lahr - Beim Besuch des SPD-Bundestagsabgeordneten Johannes Fechner bei Schaeffler in Lahr haben sich der Betriebsratsvorsitzende Volker Barthruff und Betriebsrätin Birgit Müller vorsichtig optimistisch in Bezug auf die weitere wirtschaftliche Entwicklung gezeigt. Die Auftragslage sei im Automotive-Bereich wieder besser und stabiler, was auch mit dem wirtschaftlichen Aufschwung in China zusammenhänge.

Mehr als die Hälfte der Angestellten arbeitet wieder voll

Man habe zwar Kurzarbeit für das gesamte Werk ab dem 1. August 2020 angemeldet, davon aber den Automotive-Bereich schon Mitte, Ende Juli komplett ausgenommen. Somit wird in diesem Bereich bei Schaeffler wieder voll gearbeitet. Das betrifft rund 50 bis 60 Prozent der Mitarbeiter bei derzeit insgesamt 1350 Beschäftigten am Standort Lahr. Die anderen Mitarbeiter sind in Kurzarbeit, was bedeutet, dass sie nur von Montag bis Donnerstag arbeiten.

"Wir rechnen deshalb nicht mit betriebsbedingten Kündigungen" zeigt sich Barthruff optimistisch, was auch der Zukunftsvereinbarung, die 2017 bei Schaeffler abgeschlossen wurde, geschuldet sei. Diese sieht vor, dass betriebsbedingte Kündigungen auch bei wirtschaftlichen Krisen ausgeschlossen sind. Von der Werk- und Personalleitung fühle man sich gut informiert und mitgenommen, hieß es.

Leiharbeit wurde zurückgefahren

Zurückgefahren worden ist die Leiharbeit, zu Spitzenzeiten gab es fast 200 Leiharbeitnehmer, derzeit sind es nur noch rund 35 bis 40, berichtet Barthruff. Für die Betriebsräte sei es entscheidend, dass die Transformation der Automobilwirtschaft zu umweltfreundlichen Antrieben nicht von heute auf morgen kommt – so Barthruffs Forderung an die Politik. Auch Schaeffler forsche an E-Motoren und Wasserstoffantrieben.

Fechner verwies darauf, dass der Bund acht Milliarden Euro für Wasserstoffantriebe zur Verfügung stellt. "Weil die Elektromobilität nur eine Übergangslösung ist, müssen wir die Forschung und Entwicklung von Wasserstoffantrieben vorantreiben", so der Abgeordnete. Der Verbrennungsmotor wird, da waren sich Fechner und die Betriebsräte einig, nicht von heute auf morgen abgeschafft werden können. Wichtig ist Fechner, dass die Jobs der künftigen Mobilität in Deutschland entstehen.

Erfreulich sei auch, dass es im Lahrer Schaeffler Werk bis dato keinen einzigen nachgewiesenen Corona-Fall gegeben hat.