Der symbolische Spatenstich markierte den Start für den Bau eines Turbo-Kreisverkehrs an der Einfahrt auf das Flugplatzareal (von links): Andreas Ruf, Geschäftsführer der Tief- und Straßenbaufirma Joos, Alexander Genewikow vom Planungsbüro Durth Roos Consulting, Erik Weide, Bürgermeister von Friesenheim und stellvertretender Vorsitzender des Zweckverbandes IGP Raum Lahr, Wolfgang Brucker, Bürgermeister von Schwanau, IGZ-Geschäftsführer Markus Ibert, OB Wolfgang G. Müller, Jürgen Kaiser vom Regierungspräsidium Freiburg und Baubürgermeister Tilman Petters. Foto: Schabel

Knotenpunkt Dr.-Georg-Schaeffler-Straße und Einsteinallee wird ausgebaut.

Lahr - An der Einmündung der Einsteinallee in die Dr.-Georg-Schaeffler-Straße beginnt in wenigen Tagen der Bau eines riesigen Kreisverkehrs. So soll der Verkehr leichter in das Gewerbegebiet am Flugplatz fließen.

Auto an Auto rollte gestern über die Schaeffler-Straße, dazwischen immer wieder LKWs, die in das Gewerbegebiet abbogen. Wolfgang G. Müller brauchte beim Spatenstich Mikro und Verstärker, um sich in diesem Straßenlärm Gehör zu verschaffen. Es gehe darum, den zunehmenden Verkehr dort zu bewältigen, sagte der Rathauschef, gleichzeitig müsse man der "Dynamik der gewerblichen Entwicklung" am Flugplatz gerecht werden.

Bei der Vermarktung der Industrieflächen dort hat die Stadt in den vergangenen Jahren beachtliche Erfolge erzielt, und das Interesse an Ansiedelungen auf dem Flugplatz ist dem Vernehmen nach ungebrochen. "Wir glauben an den Erfolg des Zweckverbands", sagte Müller vor diesem Hintergrund zu den Gästen des Spatenstichs. Die Infrastruktur habe man bereits verbessert, so bringt mittlerweile ein Linienbus Beschäftigte aus dem Elsass ins Gewerbegebiet am Flugplatz. Nun müssten die Straßen dort ertüchtigt werden, "denn auch in Zukunft werden viele mit dem Auto kommen", so der Oberbürgermeister.

Markus Ibert als Chef des Industrie- und Gewerbeparks am Flugplatz nannte Zahlen und Fakten, um die Dringlichkeit des Bauvorhabens zu unterstreichen. Man erwarte, dass die Zahl der Beschäftigten in den Gewerbegebieten am Flugplatz bis zum Jahresende die 5000-Marke erreiche.

Den Knotenpunkt passieren täglich bis zu 15 000 Fahrzeuge; Tendenz steigend

Die Einwohnerzahl der Stadt werde von jetzt 46 000 auf 48 000 im Jahr 2025 steigen, so Ibert. Den Knotenpunkt an Schaeffler-Straße und Einsteinallee würden aber schon jetzt bis zu 15 000 Fahrzeuge täglich passieren. Den Bedarf zum Ausbau des Knotenpunkts habe man schon 2002 beim Regierungspräsidium angemeldet und sei froh, dass die Maßnahme jetzt realisiert wird.

Der Kreisel wird einen Durchmesser von 55 Metern und zwei Fahrspuren haben. So entsteht der größte Kreisverkehr im Stadtgebiet, der im östlichen Teil (Richtung Lahr) eine zweistreifige Zufahrt und eine einstreifige Ausfahrt erhalten wird, während im westlichen Teil (Richtung Autobahn) eine jeweils zweistreifige Zu- und Ausfahrt geplant ist. Vorgesehen sind auch die Verbreiterung der Schaeffler-Straße vom Kreisel bis zum Knotenpunkt Dreispitz auf zwei Fahrstreifen plus ein Rad- und Gehweg, der auf der Südseite der Schaeffler-Straße verlaufen wird. Darüber hinaus erhält die Einsteinallee bis kurz nach der Einmündung in die Archimedesstraße einen neuen Asphaltbelag.

Auch beim Tank- und Waschpark Günther wird es Veränderungen geben: Die jetzige Ein- und Ausfahrt wird in Zukunft nur noch als Zufahrt genutzt, dafür soll etwas weiter nördlich eine separate Ausfahrt eingerichtet werden – die Kosten dafür trägt die Firma Günther.

Die Kosten für die beiden neuen Knotenpunkte Schaeffler-Straße/Einsteinallee und Schaeffler-Straße/B 415 betragen 2,68 Millionen Euro, wobei der Zweckverband Industrie- und Gewerbepark Raum Lahr mit 1,6 Millionen Euro den Löwenanteil übernimmt. Den Rest bezahlt die Stadt.

Baubeginn für den Riesen-Kreisel wird Anfang September sein. Fast noch wichtiger aber ist der pünktliche Abschluss des Vorhabens, beginnt doch am 12. April 2018 die Landesgartenschau, die bis zu einer Million Besucher oder mehr nach Lahr locken wird. "Bis dahin muss das Ding fertig sein, am besten am Abend vorher", sagte der OB schmunzelnd über den neuen Kreisverkehr.

Die Arbeiten übernimmt die AG Joos/Vogel unter Bauleitung des Lahrer Büros Kappis. Ohne Einschränkungen für Verkehrsteilnehmer wird es dabei nicht gehen, bat Ingenieur Roland Richter vom Büro Kappis um Verständnis. So werde ein Teil der Schaeffler-Straße im November für Fahrer Richtung Autobahn gesperrt – der Verkehr wird über das Flugplatzareal umgeleitet. Auch die Einfahrt von der Schaeffler-Straße in die Einsteinallee wird zeitweise nicht mehr möglich sein – diese Umleitung wird ebenfalls über den Flugplatz geführt.

INFO

A5-Ausfahrt

Nicht erst in der Schaeffler-Straße soll der Verkehr schneller fließen, weshalb zurzeit auch die Autobahnaus- und -auffahrt ertüchtigt wird. Diese Maßnahmen werden an den Rampen West und Ost umgesetzt: Verlängerung des Linksabbiegestreifens von Schwanau kommend; dreispuriger Um- und Ausbau der B 415 zwischen westlicher und östlicher Rampe, zwei Fahrspuren Richtung Lahr und eine nach Schwanau; zusätzliche Linkseinbiegespur auf der westlichen und östlichen Rampe in Richtung Lahr.