Andrea Fossler war eine der ersten Klinikum-Mitarbeiter, die am Freitag beim Start des Kreisimpfzentrums in der Lahrer Rheintalhalle geimpft worden sind. Foto: Fischer

Corona - Betrieb in der Rheintalhalle läuft reibungslos / Am ersten Tag wurde ausschließlich medizinisches Personal immunisiert
Corona - Betrieb in der Rheintalhalle läuft reibungslos / Am ersten Tag wurde ausschließlich medizinisches Personal immunisiert
Corona - Betrieb in der Rheintalhalle läuft reibungslos / Am ersten Tag wurde ausschließlich medizinisches Personal immunisiert
Corona - Betrieb in der Rheintalhalle läuft reibungslos / Am ersten Tag wurde ausschließlich medizinisches Personal immunisiert
Corona - Betrieb in der Rheintalhalle läuft reibungslos / Am ersten Tag wurde ausschließlich medizinisches Personal immunisiert
Corona: Betrieb in der Rheintalhalle läuft reibungslos / Am ersten Tag wurde ausschließlich medizinisches Personal immunisiert

Lahr - Nach Verzögerung und Problemen mit Impfstoff sowie Terminvergabe konnte das Lahrer Kreisimpfzentrum in der Rheintalhalle nun am Freitag starten. Der Auftakt verlief reibungslos, alle Impflinge haben die Injektion gut vertragen.

Erster Tag war für Klinikum-Mitarbeiter 

Um kurz nach zehn Uhr in der Frühe ging es los, die ersten Impfberechtigten standen für die Immunisierung gegen das Coronavirus bereit.

Am ersten Tag im Kreisimpfzentrum wurden ausschließlich Klinikum-Mitarbeiter geimpft, bestätigte Leiterin Diana Kohlmann. Die Kreisimpfzentren müssten nach Landesvorgabe einen Tag in der Woche komplett für Klinikmitarbeiter und Pfleger bereithalten.

In Lahr habe man dafür direkt der Starttag genutzt, damit "die Mannschaft erstmal in die Arbeit reinkommen und das Team sich einspielen kann". Dass die Klinikmitarbeiter vom Fach sind und sich auskennen, sei dabei von Vorteil.

Die erste Geimpfte im Lahrer Zentrum, eine 42-jährige Mitarbeiterin der Notaufnahme am Ortenau-Klinikum in Lahr, berichtet hinterher von ihren Erlebnissen: "Der Ablauf war sehr gut organisiert und die Atmosphäre ruhig und geordnet, hier muss ich wirklich allen ein Lob aussprechen. Ich fühle mich super und bin kurz nach der Impfung schon gegangen, weil ich wieder an die Arbeit will."

Sie habe versucht, selbst übers Internet einen Termin zu buchen. "Das war sogar für mich schwer, da ist es für ältere Menschen fast unmöglich. Ich fände Impfungen ohne Priorisierung und vielleicht nach Alphabet oder Wohnbezirk besser, denn so herrscht viel Unklarheit, wer wann dran ist", sagt sie.

Fast nur positive Berichte

Zwei ihrer Kolleginnen, die auf der Imco-Station arbeiten, einer Pflegestation für frisch Operierte, kommen wenige Minuten später aus dem Hintereingang der Großmarkthalle. Dieser wird nach einem Einbahnstraßenprinzip nur als Ausgang genutzt. Schilder weisen darauf hin, dass die Türen nur von innen geöffnet werden dürfen.

Auch diese beiden Frauen berichten fast ausschließlich Positives: "Es war eigentlich wie bei einer ganz normalen Impfung auch. Die Anzahl an Menschen drin ist sehr überschaubar, weil ja noch nicht so viel los ist. Alle Helfer und Ärzte sind nett und haben ihren Job gut gemacht – sie wissen, was sie tun."

"Ein lockerer und zügiger Verlauf, trotzdem haben sich die Ärzte und Helfer Zeit genommen und sich gut gekümmert", fasst Andrea Fossler, die vierte Geimpfte an diesem Tag, zusammen. Sie arbeitet normalerweise als Physiotherapeutin im Klinikum, ist aber aktuell auf der Covid-Station eingeteilt und versorgt täglich Corona-Patienten.

"Bevor ich in das Gebäude reingegangen bin, war ich schon sehr aufgeregt, das hat sich aber schnell gelegt, als ich gemerkt habe, dass ich in guten Händen bin", sagt sie. In der Wartehalle habe sie kurz auf einem Stuhl gewartet, bis es losging. Dort seien genügend Stühle für mehrere Impflinge vorhanden; alle Wege zu den Impfräumen seien markiert und gut ausgeschildert.

Reibungslos und ohne medizinische Zwischenfälle

"Vor der Injektion hatte ich noch ein paar Fragen, die mir ein Arzt alle ausführlich und gut beantwortet hat. Die Impfung an sich brennt wie jede andere auch ein bisschen und der Arm tut danach ein wenig weh." Sie habe auch direkt am Telefon den zweiten Impftermin bekommen, um sich die notwendige zweite Dosis abzuholen, damit der Impfschutz vollständig wirken kann.

"Es ist schon ein komisches Gefühl, vor der eigenen Mutter geimpft zu sein. Ich sehe aber jeden Tag, wie die Patienten an den Beatmungsgeräten leiden und wie schlecht es ihnen geht. Davor möchte ich mich und andere beschützen", sagt die 35-jährige Physiotherapeutin.

Auch Neurologe Andreas Wagner vom Ortenau-Klinikum Lahr hat sich am Freitag in der Rheintalhalle impfen lassen. Er konstatiert hinterher: "Bei uns auf der Schlaganfallstation sind die meisten Patienten über 80 Jahre alt und wenn ich geimpft bin, ist das Risiko, das Virus weiterzugeben, wahrscheinlich geringer. Deswegen finde ich es auch wichtig, dass gerade auf solchen Stationen breit geimpft wird."

Ähnlich "reibungslos und ohne medizinische Zwischenfälle" sei auch der Start im zweiten Kreisimpfzentrum in Offenburg angelaufen, sagt Kai Hockenjos. Der Pressesprecher des Landratsamts und Diana Kohlmann waren vor Ort und haben den Impfstart in beiden Zentren verfolgt.

Täglich sollen in Lahr 30 Dosen verimpft werden

"Bisher sind wir wirklich zufrieden, das Team ist motiviert und freut sich ebenso wie wir, dass es endlich losgehen konnte", sagt Kohlmann. "Alles hat reibungslos geklappt, es gab keine Probleme, die Impfungen wurden gut vertragen."

Wie berichtet, sollen in Lahr zunächst täglich 30 Dosen verimpft werden – ausgelegt ist das Zentrum für 750 Impfungen täglich, doch dafür gibt es bei Weitem nicht genug Wirkstoff.

Rund zwei Dutzend Helfer waren in der Halle eingesetzt, neben medizinischem Personal auch Kräfte von DRK, THW und Feuerwehr sowie ein Security-Dienst, der am Eingang darüber wachte, dass nur Helfer und Impfberechtigte reinkamen.

Stadt Lahr hilft beim Anmelden

Wer im Lahrer Zentrum geimpft werden will, muss unter Telefon 11 61 17 oder über die Internetseite www.impfterminservice.de selbst einen Termin vereinbaren. Allerdings sind nicht wenige ältere Menschen damit überfordert.

 Anmeldung: Da der Anmeldeprozess nicht ganz einfach ist, hat die Stadt eine Anlaufstelle für Personen eingerichtet, die dafür keine Hilfe von Angehörigen oder Bekannten bekommen können. Senioren aus Lahr, die Unterstützung bei der Vereinbarung eines Termins benötigen, können sich beim Bürgerzentrum Stadtmühle unter Telefon 07821/2 17 87 von Dienstag bis Freitag jeweils von 13.30 bis 17.30 Uhr melden.

Die Mitarbeiter kümmern sich dann über die Internetseite www.impfterminservice.de um einen Termin und teilen den dann mit. Das Bürgerzentrum informiert zudem über den Ablauf der Impfung und klärt, ob die Person den Impftermin allein wahrnehmen kann.

 Begleitdienst: Für Senioren, die eine Begleitperson benötigen, aber niemanden im persönlichen Umfeld haben, der das übernehmen kann, vermittelt die Stadtmühle einen Begleitdienst durch die Nachbarschaftshilfe Lahr. Dieser Service kostet 12,80 Euro pro Stunde.

Die Kosten werden bei Personen mit einer Pflegestufe von der Pflegekasse übernommen. Wenn jemand Bedarf an solch einer Begleitung anmeldet, geben die Mitarbeiter der Stadtmühle die Info mit dem konkreten Impftermin an die Nachbarschaftshilfe weiter. Diese organisiert die Begleitung und bestätigt der betreffenden Person und der Stadtmühle den Impftermin.

 Auskünfte: Weitere Infos zur Unterstützung durch die Stadt Lahr gibt es im Büro der Stadtmühle unter Telefon 07821/2 17 87. Hinweise zur Impfung finden sich auch unter www.ortenaukreis.de/kreisimpfzentren.