Beirat: Verwaltung plant Brunch / Fest der Kulturen findet am 20. Juli im Rahmen des Stadtfests statt

Wie erreicht man Lahrer Einwohner, die sich weder in Vereinen noch im Elternbeirat engagieren? Der Interkulturelle Beirat hat dieses Thema auf der Sitzung am Donnerstag diskutiert.

Lahr. Die Stadtverwaltung stellte dazu die Idee eines Brunchs im April vor, der mit einem niederschwelligen Angebot genau diese Personen ansprechen will. Beiratssprecherin Thi Dai Trang Ngyen stellte an das Gremium die Frage, wie man mit Menschen in Kontakt kommen kann, die innerhalb der Stadt kein oder nur geringes Interesse an den vielen Angeboten haben. Sei es, dass sie aufgrund der Sprachbarriere oder auch aus Unkenntnis nicht erreicht werden. Sino Boeckmann sprach das Thema aus der Sicht des Gesamtelternbeirats an. Wie können gerade Eltern mit Migrationshintergrund für die Arbeit des Elternbeirats in Kindergärten und Schulen gewonnen werden? Konsens bestand im Gremium, dass man die bereits vorhandenen Möglichkeiten, die es in der Stadt und den Stadtteilen gibt, einmal bündeln und bei der Gelegenheit auch prüfen sollte. Ein Beispiel. Es gibt an verschiedenen Grundschulen so etwas wie ein Elterncafé, das sich eignen würde, genau diese Gruppe einmal gezielt anzusprechen.

Amtsleiterin Senja Töpfer, die in Vertretung von Bürgermeister Guido Schöneboom die Sitzung leitete, ergänzte, dass es aus genau diesem Grund am Samstag, 6. April, einen Brunch in der Mehrzweckhalle im Bürgerpark geben wird. Die Stadt will mit diesem niederschwelligen Angebot dieser Gruppe einmal die Möglichkeit geben, die Vielfalt an Angeboten in Augenschein zu nehmen. Töpfer sprach von einer "großen Veranstaltung für jedermann". Grundsätzlich wurde die Idee, die zum "Handlungskonzept Lahr 2025" gehört, begrüßt. Einige Beiratsmitglieder mahnten aber, dass es fraglich sei, genau die Klientel auch so zu erreichen. Dorothee Granderath (Grüne) nannte die Idee etwas "verkopft". Es bleibe trotz der Initiativen das Problem, wie man Menschen erreichen kann, die von sich aus kein oder kaum Interesse zeigen.

Eine andere Möglichkeit ist das Fest der Kulturen, das dieses Jahr am 20. Juli zusammen mit dem Stadtfest und das erste Mal mit dem Vis-à-vis-Fest stattfindet. Ngyen regte an, dass sich möglichst viele Mitglieder des Interkulturellen Beirats dort zeigen sollten.

Gremium plant Klausurtagung

Zu den Kommunalwahlen hatte die Sprecherin Ngyen auch eine Idee. Da Wahlen wichtig sind, sollten Lahrer Einwohner, die im Mai nicht teilnehmen dürften, in der Öffentlichkeit darstellen, was wählen dürfen bedeutet: "Was wäre, wenn ich wählen dürfte." Oder aber sie erzählen, wie es mit Wahlen in den Herkunftsländern aussehen würde.

Alexander May von der Stadtverwaltung informierte darüber, was man in diesem Jahr mit den 2500 Euro, die der Interkulturelle Beirat im Haushalt zur Verfügung hat, machen will. Die Gelder werden für die Klausurtagung des Gremiums im Herbst, für das Suppenfest als Aufwandsentschädigung für einige der Köche verwendet, außerdem für das Fest der Kulturen.

Beiratsmitglied Günter Endres nutzte die Sitzung des Interkulturellen Beirats, um für den Deutschunterricht für Flüchtlingskinder an den Lahrer Grundschulen zu werben. Schüler der gymnasialen Oberstufe oder pensionierte Lehrer, sofern sie Interesse haben, sollten sich beim Freundeskreis Flüchtlinge melden. Die Schüler würden 15 Euro, die Lehrer 30 Euro pro Stunde Unterricht erhalten. Endres merkte an, dass es auch genügend Kinder geben würde, die aus der Europäischen Union hierher gekommen sind und diese Hilfe benötigen würden.