Matthias Stich (Saxofon, Bassklarinette) und Michael Kiedaisch (Vibrafon) boten bei ihrem Konzert im Stiftsschaffneikeller ein harmonisches Wechselspiel. Foto: Künstle

Freiburger Formation "Mallets Reeds" überzeugt bei ihrem Gastspiel im Stiftsschaffneikeller

Lahr - Die Freiburger Jazzformation "Mallets & Reeds" hat mehr als 60 Zuhörer in Stiftsschaffneikeller gelockt. Zentriert auf das Wechselspiel von Vibrafon und Saxofon, überzeugte das Quartett bei dem Konzert des Kulturkreises mit einem fein austarierten Klangbild.

Michael Kiedaisch (Vibrafon) und Matthias Stich (Saxofon, Bassklarinette) zählen seit Jahren zu den großen Aktivposten der Freiburger Musikszene. Sie bewegen sich im Spannungsfeld zwischen Jazz und zeitgenössischer Musik, sind in zahlreiche Musikprojekte involviert. In Lahr waren sie zuletzt im Frühsommer 2013 mit dem Bandprojekt "Paraphrase" um Viola de Galgoczy zu hören. Am Samstag haben sie nun die ursprünglich als Duo gegründete Formation "Mallets & Reeds" vorgestellt. Verstärkt durch Florian Döling (Kontrabass) und Matthias Daneck (Schlagzeug), tauchten die beiden ein in eine lyrische Klanglandschaft, die sich unaufgeregt und feinsinnig in den musikalischen Kosmos der beiden einfühlte.

Den ersten Teil des Abends gestalteten sie dabei mit eher griffig ausformulierten Themen und federnde Läufen, in denen Tenor- und Sopransaxofon über einem vom Vibraphon beherrschten Rhythmusgeflecht schwebte. Für zusätzliche Klangfarben sorgten der "Shu Fang Wang Blues" und das Stück "Kleiner ruhiger Fluss", eine fast meditativ anmutende Klangschöpfung. Nach der Pause gab es noch einmal eine spürbare Öffnung, eine Erweiterung des musikalischen Kontexts: zum Einstieg eine Duoimprovisation, danach "Ungerade Schönheit", eine von einer rhythmischen Unwucht getragene Klangschöpfung.

Herausragend war das an den Gesang der Seeelefanten erinnernde "Dressli Bressli" bei dem Mathias Stich zur Bassklarinette wechselte. Eine Klangcollage verdichtete sich zu einem langsamen, schweren Groove. Am Ende des Konzertes landete "Mallets & Reeds" wieder in den weitaus griffigeren Gefilden des lyrischen Jazz.