Claudia Schreiber liest im "Musikum" aus ihrem Buch "Solo für Clara". Foto: Kiryakova Foto: Lahrer Zeitung

"Orte für Worte": Publikum fiebert bei Lesung von Claudia Schreiber mit / Schüler begleiten sie am Klavier

Lahr. Der Ort für die Lesung hätte nicht besser gewählt werden können: Die Geschichte eines Mädchens, das schon sehr früh weiß, dass es einmal eine berühmte Pianistin werden möchte. Diese stellte die Kölner Autorin Claudia Schreiber am Dienstag im "Musikum" vor. "Solo für Clara" heißt ihr Jugendroman, aus dem sie im Rahmen der Literaturtage "Orte für Worte" vorlas.

Die Zuhörer, darunter viele Musikschüler, waren bereits nach wenigen Minuten gefesselt von der Autorin und der Handlung. Schreiber lass nicht nur, sie "spielte" das Buch. Ihre Nachahmung des kratzbürstigen, aber hochbegabten Mädchens ließ Clara fast vor den Augen erscheinen. Eine Zwölfjährige, die wie besessen am Klavier übt, manchmal rücksichtlos und arrogant ist, manchmal verzweifelt und verletzlich. Mitreißend berichtet die Ich-Erzählerin von ihren ersten Musikunterrichtsstunden mit fünf Jahren. Von den Eltern, die mit einem hochbegabten Kind zurechtkommen müssen, vom Empfinden beim Musikspielen oder von fiktiven Gesprächen mit dem Komponisten.

Passend zum Roman und dem Veranstaltungsort wurde zwischen den einzelnen Passagen musiziert. Schüler des "Musikums" begleiteten am Klavier die Lesung. Gespielt wurden unter anderem Werke von Chopin, Mozart und Beethoven. Die Stücke waren nicht zufällig gewählt. Es handelte sich um jene Werke, die Clara im Roman ebenfalls gerade übte.

Eine Besonderheit im Buch sind die QR-Codes: Sie führen auf YouTube zur Musik, die Clara gerade spielt. Wer will, kann beim Lesen gleich Chopins "Regentropfen-Prélude" mithören. Schreibers bekanntestes Werk ist der mehrfach ausgezeichnete Roman "Emmas Glück", der 2005 auch verfilmt wurde. "Solo für Clara" erschien 2016.