Einen schönen Anblick bot die Feier im Licht der aufgehenden Sonne. Foto: Baublies

Ostern: Auferstehungsfeier wird auf dem Bergfriedhof gefeiert / Pfarrer Michael Donner spricht von "neuem Leben"

Lahr - Das Licht und die aufkommende Wärme passten als Symbole gut zur Auferstehungsfeier auf dem Lahrer Bergfriedhof am Morgen des Ostersonntags. Etwa 20 Teilnehmer mit Schutzmasken waren dabei.

Pfarrer Michael Donner hielt die Andacht, die der Dinglinger Posaunenchor unter der Leitung von Martina Fünfgeld begleitete. Der evangelische Theologe zitierte zum Auftakt "Christ ist erstanden". Dieses Osterlied gilt als der älteste erhaltene liturgische Gesang in deutscher Sprache. Im Jahr 1160 wurde es in einer verbindlichen Liturgieordnung des Erzbistums Salzburg erwähnt.

Donner rezitierte den Text, wie alle anderen Lieder stellvertretend, der Chor spielte danach die Noten. Gemeinsam Gesungen wurde auch auf der Zeremonie im Freien auf dem größten Lahrer Friedhof am Kriegerdenkmal nicht. Die etwa 20 Teilnehmer behielten, wie es vorgeschrieben ist, die Masken auf.

Die "frohe Botschaft" beschreibt die älteste Quelle des Christentums im Evangelium nach Markus im Kapitel 16, Verse 1 bis 8: "Und als der Sabbat vergangen war, kauften Maria Magdalena und Maria, die Mutter des Jakobus, und Salome wohlriechende Öle, um hinzugehen und ihn zu salben." Die Frauen finden das leere Grab und einen Jüngling in einem weißen Gewand. Der richtet die Botschaft aus: "Entsetzt euch nicht! Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden."

Die Frauen "entsetzen sich" – wie es in der heutigen Lutherbibel steht – und fliehen: "Und sie gingen hinaus und flohen von dem Grab; denn Zittern und Entsetzen hatte sie ergriffen. Und sie sagten niemand etwas; denn sie fürchteten sich."

Die beiden ältesten, griechischen erhaltenen Abschriften des Evangeliums nach Markus, der "Codex Sinaiticus" und der "Codex Vaticanus" vom Anfang des vierten Jahrhunderts, enden mit diesem Vers. Michael Donner beendete die Lesung ebenfalls mit diesem Zitat und sprach dann frei, wie der sogenannte "unechte Schluss" des Evangeliums weiter die "frohe Botschaft" verkündet.

Donner sprach von der Gemeinschaft, welche die frohe Botschaft allen verkünden würde. Diese Gemeinsamkeit würde es immer geben, auch wenn die Pandemie derzeit von allen Einschränkungen verlangen würde. Die Auferstehung Christi würde "neues Leben und einen neuen Blick" verheißen.

Es gebe durch die Botschaft und die dann leibhaftige Erscheinung für uns "eine neue Richtung und einen neuen Inhalt". Das war der Anfang der kurzen Andacht mit dem Text: "Der Herr ist wahrhaft auferstanden."

Die aufgehende Sonne sandte in der Zeit die ersten Strahlen und Wärme wie eine Verheißung über die Besucher, Musiker und die Gräber. Das passte wunderbar zu der schlichten Andacht, die als Auferstehungsandacht in der Lahrer Kreuzgemeinde angekündigt war.

Der Theologe Michael Donner und der Dinglinger Posaunenchor hatten diese evangelische Auferstehungsfeier am Ostersonntag bereits um 7.30 Uhr auf dem Dinglinger Friedhof zelebriert. Da war die Temperatur gerade etwas über den Gefrierpunkt geklettert.