Foto: Visualisierung: Museo Consult

Pläne für den Lahrer Pavillon bei der Landesgartenschau werden konkret

Lahr - Die Pläne für den Lahrer Pavillon auf dem Gelände der Landesgartenschau (LGS) werden konkreter. Er soll Gestaltungselemente des neuen Stadtmuseums aufnehmen.

Hinter dem Projekt steht die Sorge bei Stadtverwaltung und Gemeinderat, dass die meisten LGS-Besucher die Innenstadt nicht betreten und so keine Gelegenheit haben, sich ein Bild von Lahr zu machen. Dagegen soll etwas unternommen werden. Mit einem repräsentativen Ausstellungsbeitrag könnten die LGS-Gäste vielleicht sogar dazu animiert werden, später einmal wiederzukehren und dann auch die Innenstadt aufzusuchen, so zumindest die Erwartungshaltung. Deshalb hatte der Gemeinderat bereits vor einem Jahr 250 000 Euro für den Lahr-Pavillon bewilligt. Als Standort ist der Bürgerpark vorgesehen, genauer gesagt ein Platz in der Nähe der Brücke. Zentrale Anlaufpunkte der LGS – Blumenhalle, Römerhaus, Rundweg, Bühne und Catering – liegen in der Nähe. Der Pavillon wird also ordentlich frequentiert sein, erwartet die Stadt.

Ursula Dworak von der Agentur Museo Consult stellte die Pavillon-Pläne jetzt im Gemeinderat vor. Museo Consult mit Sitz in Stuttgart hat auch bereits den Ausstellungsbereich des neuen Stadtmuseums konzipiert. Ähnlichkeiten waren dann auch unverkennbar. Die auffälligste betrifft die Farbe des Pavillons, die Dworak als "tonofenziegelrot" bezeichnete – in demselben Farbton präsentiert sich bekanntlich das Stadtmuseum. Vor dem Pavillon werden "offene Rahmen" aufgestellt, in denen Lahr-Ansichten gezeigt werden, vergleichbar den Beton-Vitrinen, die auf dem Platz vor dem Stadtmuseum für Ausstellungen dort werben sollen.

Neuer Imagefilm läuft in Dauerschleife

Museo Consult plant die Gestaltung des Pavillons, während die Inhalte, die darin präsentiert werden, vom Stadtmarketing kommen. Dabei werden auch Motive der neuen Innenstadtkampagne von Stadtmarketing und Werbegemeinschaft ("Außen Lahr. Innen Stadt") verwendet.

Besucher im Pavillon sollen die Stadt von ihrer besten Seite kennenlernen, wofür ihnen verschiedene Angebote zur Verfügung stehen. Broschüren und Flyer natürlich, aber auch ein neuer Imagefilm der Stadt, der in Dauerschleife gezeigt werden soll. Über Tablets können die Gäste Infos zu Lahrer Themen wie Tourismus, Wirtschaft, Bildung oder Stadtentwicklung abrufen. Geplant sind eine durchgängig besetzte Info-Theke, Regalwände für städtische Publikationen, eine Kinderecke sowie ein "musealer Bereich", in dem Lahrer Exponate und Produkte präsentiert werden. Als Blickfang werden stimmungsvolle Bilder von Lahr eingesetzt, so Dworak.

Die Gemeinderäte waren angetan von den Visualisierungen des Pavillons. Dorothee Granderath (Grüne) fragte sogar, ob er sich nach der Gartenschau nicht noch andernorts verwenden ließe. Daraufhin teilte Friederike Ohnemus vom Stadtmarketing mit, dass die Stadt den Pavillon nicht kauft, sondern mietet; eine spätere Verwendung durch die Stadt ist somit ausgeschlossen. Alles andere wäre auch zu teuer, war den Erklärungen von Dworak und Ulrike Karl zu entnehmen. So teilte die Geschäftsführerin der Landesgartenschau mit, dass allein der Kauf eines Pavillons die Stadt "mindestens 100 000 Euro" kosten würde.

Info: Gartenschau als Werbeplattform

> Die Stadt Lahr will mit ihrem geplanten Pavillon die Besucher der Landesgartenschau auf sich aufmerksam machen.

 > Auch der Ortenaukreis nutzt das Event als Werbeplattform, wird der Kreis doch ebenfalls einen Pavillon errichten, der vor allem Tourismusangebote vorstellen soll.

>  Das Freilichtmuseum Vogtsbauernhof errichtet eine kreisförmige Konstruktion aus Holzbalken eines Schwarzwälder Bauernhauses, die durch weitere historische Baustoffe wie Schindeln oder Sandstein ergänzt werden. Sie sollen den bäuerlichen Jahresablauf und zugleich den Jahresablauf der Vogtsbauernhöfe mit achtmonatiger Öffnungszeit und viermonatiger Winterpause repräsentieren. Der Beitrag des Museums soll auch über die Dauer der Gartenschau hinaus seinen Platz im Seepark behalten.

>  Der Europa-Park präsentiert sich ebenfalls im Seepark. Die Park-Gärtner werden ein kreisförmiges Areal bepflanzen, auf dem darüber hinaus großflächige Fotos aus dem Freizeitpark gezeigt werden. Allerdings werden keine Aufnahmen von Achterbahnen zu sehen sein, vielmehr wird der Europa-Park seinen Blumen- und Pflanzenreichtum vorführen.

> Auch der Südwestrundfunk wird bei der Landesgartenschau präsent sein. Unter anderem entsteht im Kleingartenpark der SWR-Garten. Darüber hinaus werden die Fernseh- und Radiomacher des Südwestrundfunks bei der Gartenschau eigene Veranstaltungen und Aktionen auf die Beine stellen.